Neuer Intendant tritt Amt am Badischen Staatstheater in Karlsruhe an

31. August 2021 , 09:00 Uhr

Karlsruhe (dpa/lk) – Einem langen Streit soll endlich Friede folgen: Nach der Abberufung von Generalintendant Peter Spuhler am Badischen Staatstheater in Karlsruhe übernimmt nun Ulrich Peters den Job übergangsweise. Was hat er vor?

Vertrauen schaffen

Am Badischen Staatstheater Karlsruhe soll nach dem Willen des neuen Generalintendanten Ulrich Peters künftig ein Geist von Wertschätzung und Vertrauen herrschen. „Ich will eine offene Kommunikation innerhalb des Hauses schaffen, alle sollen gerne miteinander arbeiten, sich aufeinander freuen und respektvoll miteinander umgehen“, sagte Peters kurz vor seinem Amtsantritt am 1. September. Sein Ziel sei es, die Mitarbeiter aller Sparten in den Weg zu Entscheidungen einzubinden und ein Klima des Respekts aufzubauen. „Meine Tür steht jedem offen“, sagte er.

Neue Strukturen einführen

Das Staatstheater hat unruhige Zeiten hinter sich: Peters folgt auf Peter Spuhler, der nach monatelanger Kritik an seinem Führungsstil vorzeitig abberufen worden war. Der 66 Jahre alte Peters, zurzeit noch Generalintendant in Münster, soll das Karlsruher Haus nun übergangsweise für drei Spielzeiten führen. Er hatte dort schon vor rund 20 Jahren unter anderem als Leiter der Händel-Festspiele gearbeitet. „Ich empfinde eine Menge alter Liebe für Karlsruhe und große Neugierde auf die neue Aufgabe“, sagte er. „Hier habe ich die Möglichkeit, neue Strukturen einzuführen und auch daran mitzuarbeiten, wie Leitungsstrukturen künftig aussehen könnten.“ Überhaupt wolle er die Abläufe am Staatstheater in Zusammenarbeit mit allen Beteiligten besser organisieren – „das ganze Haus muss schlanker werden“, sagte er. „Und ich glaube, das kriegen wir gut hin.“ Seinen künstlerischen Schwerpunkt werde er auf die Musik legen, „aber wir arbeiten an allem gemeinsam“.

Zeit des Pendelns

Er sei sehr warmherzig und freundlich empfangen worden, als er sich den Theatermitarbeitern vorgestellt habe. Die derzeitige Stimmung sei dennoch schwer einzuschätzen, da er das Haus im Juni und Juli zunächst „unter der Corona-Glocke“ besucht habe. Großen Wert lege er darauf, Mitarbeiter an ein Haus zu binden. „Ich war immer stolz darauf, meine Leute lange halten zu können“, sagte er. Vier Monate lang leitet er nun zunächst zwei Häuser: In Münster verantwortet er noch eine ganze Spielzeit; am 9. September wird er offiziell in Karlsruhe begrüßt. „Für mich beginnt also jetzt erst mal eine Zeit des Pendelns.“

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