Stuttgart (dpa/tk) – Die Asiatische Hornisse vermehrt sich rasant im Südwesten. Für Grundstückseigentümer gibt es nun eine wichtige Änderung.
Nach einer bundesweiten Neu-Einstufung der eingeschleppten Asiatischen Hornisse ändert sich auch in Baden-Württemberg die Strategie der Bekämpfung. Da die invasive Art inzwischen als «etabliert und verbreitet» bewertet werde, müssten gesichtete Nester nicht mehr überall sofort beseitigt werden, teilte das Landesumweltministerium in Stuttgart mit.
Im vergangenen Jahr wurden 1.470 Nester in Baden-Württemberg gesichtet. Im laufenden Jahr wird den Angaben zufolge mit einer Zahl gerechnet, die um das Zwei- bis Dreifache höher liegt.
Die Asiatische und die unter Naturschutz stehende heimische Europäische Hornisse (Vespa crabo) lassen sich unterscheiden. Die invasive Art mit dem lateinischen Namen Vespa velutina nigrithorax hat einen dunkleren Körper und dafür gelbe Beinenden. Die heimische Hornisse fällt durch ihren gelb-schwarz gemusterten Hinterleib auf. Ihre Beinenden sind rotbraun.
Hornissenstiche können allergische Reaktionen auslösen, wie die Landesanstalt für Bienenkunde an der Universität Stuttgart-Hohenheim warnt. Die Asiatische Hornisse gilt als weniger aggressiv gegenüber Menschen als etwa Wespen. Sie wird aber zur Gefahr, wenn man sich einem Nest nähert – dann verteidigen die Tiere ihr Zuhause mit Stichen.
Wer in Baden-Württemberg eine Asiatische Hornisse oder deren Nester entdeckt, kann Bilder und weitere Angaben auf einem speziellen Meldeportal der LUBW übermitteln. Eine Meldung ist auch über die App «Meine Umwelt» möglich.
Wer an Bäumen arbeitet oder Hecken schneidet, sollte wachsam sein, denn es könnten Nester in den Gehölzen versteckt sein.
Es gibt Nester an unterschiedlichen Orten. Die Königin baut im Frühjahr das Gründungsnest, das vergleichsweise klein ist. Es ist in Schuppen, Sträuchern und in Bodennähe zu finden. Im Sommer werden meist in Bäumen sogenannte Filialnester gebaut, die frei hängen und eine Höhe von einem Meter erreichen können.