Karlsruhe (msch) – Das Städtische Klinikum in Karlsruhe bereitet sich auf die mutierte Varianten des Corona-Virus vor, die in der Region langsam Fuß fassen. Corona-Patienten sollen zukünftig je nach Virusvariante voneinander getrennt untergebracht werden.
Das Städtische Klinikum Karlsruhe hat auf die veränderte Bedrohungslage durch die Corona-Mutationen aus Brasilien, Großbritannien und Südafrika reagiert und verschärfte Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Statt die Patienten, wie es bislang üblich war, lediglich nach Covid-positiv und nicht-Covid-positiv zu trennen, werden Patienten, bei denen kritischen Virusvarianten nachgewiesen werden konnten, nun zusätzlich isoliert. „Wir wollen dem Virus keinerlei Möglichkeiten lassen, sich langsam in dem Klinikum auszubreiten“, erklärt Michael Geißler, Geschäftsführer des Städtischen Klinikums. Er warnt: „Die Mutation ist sehr gefährlich. Das können wir aus den Daten aus Portugal und England erkennen. Die Viren breiten sich extrem schnell aus, deswegen treffen wir präventiv die richtigen Maßnahmen.“
Die jüngste Verlängerung des Lockdowns bewertet Geißler positiv. „Das ist ganz klar der richtige Weg“. Er hofft, dass die jetzigen Maßnahmen ausreichen, um den R-Wert weiter zu drücken und in drei Wochen bei einem Inzidenzwert von unter 35 zu liegen. Dann könne man mit einem besseren Gewissen lockern. „Wenn das so zäh bleibt wie jetzt und wir dann bei einem Wert von 35 öffnen, sehe ich ein Risiko, dass wieder ein Viruswachstum nachkommt“, sagt er. Entscheidend sei nach wie vor die Kontaktreduktion.
Doch es gibt auch erfreuliche Nachrichten. So habe es in diesem Jahr noch keinen einzigen Grippepatienten gegeben, der im Klinikum betreut werden müsse. „Das habe ich noch nie gesehen, dass wir im Klinikum keinen einzigen Influenzapatienten haben“, erzählt er. Noch im vergangenen Jahr habe die Zahl im gleichen Zeitraum bei 170 Infektionen gelegen. Die niedrigen Fallzahlen liegen in den Schutzmaßnahmen vor dem Corona-Virus begründet. „Das, was wir gegen SARS-CoV2 machen, wirkt auch gegen Influenza“, erklärt Geißler.