Baden-Württemberg (pm/dk) – Nach langen Diskussionen rückt die Erweiterung des Nationalparks Schwarzwald einen großen Schritt näher. Das grün-schwarze Kabinett hat am Dienstag den Gesetzentwurf zur Ausweitung des Schutzgebiets beschlossen. Damit entsteht erstmals ein zusammenhängender Nationalpark im Schwarzwald.
Wichtiger Meilenstein für den Naturschutz
Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sprach in Stuttgart von einem „wichtigen Meilenstein“. Bislang bestand der Nationalpark Schwarzwald aus zwei räumlich getrennten Teilgebieten. Durch die Erweiterung sollen diese künftig miteinander verbunden werden.
„Man schaffe damit erstmals ein zusammenhängendes Nationalparkgebiet“, betonte Kretschmann.
Das Gesetz soll nach der jetzt anstehenden Anhörung und Beratung im Landtag planmäßig zum 1. Januar 2026 in Kraft treten.
Komplizierter Flächentausch ermöglicht Lückenschluss
Bereits im Oktober 2024 hatte sich die grün-schwarze Koalition auf die Erweiterung verständigt. Um die Lücke zwischen den bisherigen Nationalparkflächen zu schließen, wird ein Flächentausch mit der Waldgenossenschaft Murgschifferschaft durchgeführt.
Das Land gibt dafür Staatswald in derselben Region ab und zieht sich zudem vollständig aus der Genossenschaft zurück. Seine Anteile gehen an die verbleibenden Eigentümer. Auch der Nationalparkrat hatte der geplanten Erweiterung bereits im Februar 2025 zugestimmt.
Einzigartiges Großschutzgebiet im Südwesten
Der Nationalpark Schwarzwald wurde 2014 eingerichtet und ist bislang das einzige Großschutzgebiet dieser Art in Baden-Württemberg. Besonderes Merkmal: In bestimmten Kernzonen greift der Mensch nicht mehr in die Natur ein – der Wald darf sich dort ungestört entwickeln.
Nationalparks gibt es mittlerweile in mehreren Bundesländern. In Baden-Württemberg stellt der Schwarzwald-Nationalpark jedoch ein zentrales Projekt der Landespolitik im Natur- und Artenschutz dar.