Seit den Mittagsstunden waren im Karlsruher Stadtteil Rintheim zahlreiche Kräfte von Polizei und Rettungsdienst zur Bewältigung einer mutmaßlichen Bedrohungslage im Einsatz. Gegen 16:20 Uhr konnte die Lage von einer Spezialeinheit ohne Verletzte beendet werden. Ein 34-jähriger Tatverdächtiger wurde festgenommen.
Gegen 10:45 Uhr erhielt die Polizei über eine Zeugin den Hinweis auf eine mögliche Bedrohungslage in einer Wohnung in der Heilbronner Straße. Mutmaßlich sollte ein 34-jähriger Mann eine Frau und einen Säugling bedrohen. Im weiteren Verlauf des Einsatzes erfolgte eine Kontaktaufnahme und Verhandlungsversuche mit dem Tatverdächtigen. Gegen 16:20 Uhr drang eine Spezialeinheit in die lokalisierte Wohnung in einem Obergeschoss des Mehrfamilienhauses ein und nahm den mutmaßlichen Tatverdächtigen widerstandslos fest.
In der Wohnung wurde eine 33-jährige Frau und ein Säugling wohlbehalten angetroffen. Nach vorläufigen Erkenntnissen wurden im Rahmen der Einsatzmaßnahmen keine Personen verletzt. Der 34-jährige, deutsche Beschuldigte ist polizeibekannt und gelangte in der Vergangenheit wegen verschiedenster Delikte zu Strafanzeigen. Die Hintergründe der Tat und insbesondere auch die Motivlage des Festgenommenen sind nun Gegenstand der kriminalpolizeilichen Ermittlungen.
Die Polizei ist mit mehreren Beamten zu einer mutmaßlichen Bedrohungslage in Karlsruhe ausgerückt. Zahlreiche Kräfte seien vor Ort, darunter auch Polizisten mit Zusatzausstattung – also Helme, schusssichere Westen und Maschinenpistolen, sagte ein Sprecher. Auch Polizeihunde-Staffeln, Feuerwehr und Rettungsdienste sind den Angaben nach vor Ort.
Entgegen erster Vermutungen habe der Mann seine Ex-Freundin aber nicht mit Gewalt oder Drohungen daran gehindert, gemeinsam mit dem Säugling die Wohnung zu verlassen. Auch sei keine Waffe im Spiel gewesen. Um eine Geiselnahme habe es sich nicht gehandelt.
Gegenstand des beantragten Haftbefehls seien nicht diese Ereignisse vom Freitag, sondern der Vorwurf der davor begangenen Gewalttat gegen die Frau.
Der Mann ist den Angaben zufolge polizeibekannt und fiel in der Vergangenheit auch wegen Gewaltdelikten auf. Bei seiner Festnahme hatte er keinen Widerstand geleistet.