Nach dem Masern-Ausbruch in Karlsruhe - Wie kann ich mich schützen?

18. November 2025 , 04:27 Uhr
Nach dem Masernausbruch in Karlsruhe hat es auch Fälle in Rheinland-Pfalz und im französischen Elsass gegeben. Die Zahl der infizierten Menschen hatte sich auf 27 erhöht, teilte das Landratsamt Karlsruhe mit. Wer betroffen ist und wie man sich selbst gegen Masern schützen kann.

Ausbruch innerhalb Gemeindemitgliedern

Auch außerhalb der christlichen Gemeinde, in der die Krankheit ausbrach, sei eine Familie erkrankt. Diese lebe aber mit betroffenen Menschen in einer Hausgemeinschaft. Der Anstieg der Zahl sei erwartbar gewesen, hieß es vom Landratsamt. Die Folgeinfektionen seien meistens bei nicht immunen Kindern innerhalb der bislang neun betroffenen Familien festgestellt worden. Vereinzelt seien auch Erwachsene erkrankt. Eine Gefahr für die Allgemeinbevölkerung wird bislang als gering eingestuft.

Betretungsverbot gegen Ausbreitung

Der erste Fall wurde dem Gesundheitsamt in Karlsruhe am 24. Oktober gemeldet. Als Quelle habe sich eine Familie herausgestellt, in der bereits mehrere ungeimpfte Kinder an Masern erkrankt waren – mit den typischen Symptomen von Ausschlag, Fieber und Bindehautentzündung. Die Familie sei mutmaßlich bei Veranstaltungen und in Räumen des Christlichen Zentrums Karlsruhe (CZK) gewesen.

Um eine Ausbreitung der Krankheit zu verhindern, wurde es bestimmten Mitgliedern des CZK sowie Besuchern verboten, an den Veranstaltungen der Freikirchen-Gemeinde teilzunehmen. Betroffen sind diejenigen, die zwischen dem 1. und dem 26. Oktober an mindestens einer Veranstaltung dieser Freikirche teilgenommen haben. Geimpfte oder Personen, die schon mal an Masern erkrankt waren, sind vom Verbot ausgenommen.

Die Verfügung über das Betretungsverbot gilt bis einschließlich 20. November. Zudem wurde für die Erkrankten eine Quarantäne mündlich angeordnet.

Wie schütze ich mich vor einer Infektion?

Masern sind nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) eine der ansteckendsten Krankheiten für Menschen überhaupt. Trotz ei­ner seit Jahrzehnten verfügbaren, sicheren und wirksamen Impfung sterben weltweit weiterhin jährlich Zehntausende Men­schen daran, insbesondere Kinder. Im Südwesten sind Masern-Ausbrüche selten, kommen aber vor.

Der beste Schutz vor einer Erkrankung ist die Impfung, wie der baden-württembergische Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) bereits im März betonte. Wer Kontakt zu einer erkrankten Person hatte und ungeimpft ist, sollte innerhalb von drei Tagen die sogenannte Riegelungsimpfung bekommen. Laut dem Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit könne das den Ausbruch möglicherweise verhindern oder den Verlauf abschwächen.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) rät zu einer Kombinationsimpfung gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR) mit insgesamt zwei Impfstoffdosen für Kinder. Babys und Kleinkinder sollten die erste MMR-Impfung demzufolge im Alter von elf Monaten erhalten, die zweite frühestens vier Wochen später.

Masernschutzgesetz

Seit März 2020 gilt in Deutschland zudem das Masernschutzgesetz. Es sieht vor, dass alle Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr beim Eintritt in die Schule oder den Kindergarten die von der Stiko empfohlene Masern-Impfungen vorweisen müssen.

So ein Nachweis soll laut Bundesgesundheitsministerium auch bei der Betreuung durch eine Kindertagespflegeperson die Regel sein. Eltern müssen sonst mit einer Geldbuße in Höhe von bis zu 2.500 Euro rechnen.

Anzeige
Christliches Zentrum Familien Gesundheit Impfung Karlsruhe Kinder Krankheit Masern

Das könnte Dich auch interessieren

31.10.2025 Masernausbruch in Karlsruhe - 16 Menschen erkrankt Karlsruhe (dpa/tk) - Nach einem Masernausbruch dürfen Mitglieder und Besucher des Christlichen Zentrums Karlsruhe vorerst nicht mehr an Veranstaltungen der Freikirche teilnehmen. Schon 16 Personen sind erkrankt. 22.10.2025 Gemeinderat beschließt höhere Kita-Gebühren - aber vertagt Abschaffung des Geschwisterrabatts Karlsruhe (tk) - Die Stadt Karlsruhe muss sparen. Im Gemeinderat ging es am Dienstagabend um erste schmerzhafte Einschnitte für Familien mit kleinen Kindern: Die Kita-Gebühren werden erhöht und der Geschwister-Zuschuss gekürzt. Auf Antrag mehrerer Fraktionen werden härtere Einschnitte verschoben. Die Linke enthüllt ein Protest-Banner. 10.11.2025 Mehr Masernfälle in Karlsruhe – auch Infektionen in Rheinland-Pfalz und im Elsass Karlsruhe (dpa/dk) – Nach dem Masernausbruch in Karlsruhe breitet sich die Krankheit weiter aus. Wie das Landratsamt Karlsruhe mitteilt, ist die Zahl der Infizierten inzwischen auf 27 gestiegen. Erstmals wurden auch Fälle in Rheinland-Pfalz sowie im französischen Elsass gemeldet. Einige der Erkrankten leben in Pirmasens, weitere in der Region Karlsruhe. 10.11.2025 Hier könnt ihr in der Region Blut spenden Region (pm/dk) – Man kann es nicht oft genug betonen: Geht Blut spenden. Unter anderem die Blutspendezentrale am Städtischen Klinikum Karlsruhe ruft dringend dazu auf - die Reserven sind fast erschöpft. Im Artikel findet Ihr den kompletten Termin-Überblick für Karlsruhe, Pforzheim, Enzkreis, Rastatt, Baden-Baden, Calw und Freudenstadt.