Karlsruhe (pm/dk) – Das Südwest-Derby zwischen dem Karlsruher SC und dem 1. FC Kaiserslautern hat nicht nur sportlich, sondern auch wegen massiver Fan-Ausschreitungen für Schlagzeilen gesorgt. Nach den Vorfällen hat die Polizei eine Ermittlungsgruppe gegründet und ein Hinweisportal freigeschaltet, über das Zeugen Fotos und Videos hochladen können.
Schwere Verletzungen bei Ordnungskräften
Nach Abpfiff der Partie am Samstag kam es im Wildparkstadion zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Teilen der beiden Fanlager. Laut Polizei wurden dabei mehrere Straftaten wie Sachbeschädigungen, Körperverletzungen und tätliche Angriffe auf Polizeibeamte registriert. Zwei Ordnungskräfte erlitten schwere Verletzungen, drei weitere Mitarbeiter des Ordnungsdienstes sowie ein Polizeibeamter wurden leicht verletzt. Von Fan-Seite wurden bislang keine Verletzungen gemeldet.
Ermittlungsgruppe „O-NO“ nimmt Arbeit auf
Zur Aufklärung der Vorfälle wurde beim Polizeirevier Karlsruhe-Marktplatz die Ermittlungsgruppe Ost-Nordost („EG O-NO“) eingerichtet. Die Beamten werten aktuell Spuren, Zeugenaussagen sowie Aufzeichnungen aus. Um die Täter zu identifizieren, bittet die Polizei um Mithilfe aus der Bevölkerung. Zeugen können Bild- und Videoaufnahmen der Geschehnisse im Zeitraum von 15 Minuten vor bis 15 Minuten nach dem Aufeinandertreffen im Stadion hochladen. Das Hinweisportal ist HIER erreichbar.
KSC und FCK reagieren auf Vorfälle
Der FCK hatte die Ausschreitungen am Samstagabend verurteilt, gleichzeitig aber auch Kritik am Verhalten des Karlsruher Stadionsprechers und der Polizei geäußert. Der KSC wies diese Vorwürfe zurück. Geschäftsführer-Sprecher Michael Becker erklärte, Stadionsprecher Martin Wacker habe mehrfach „an Fairness und Gewaltfreiheit appelliert“ und beide Lager zur Besonnenheit aufgerufen.