NABU ruft zur Igel-Meldung auf: So wird Baden-Württemberg zum Igel-Länd

25. September 2025 , 04:32 Uhr

Region (pm/dk) – Sie sind jetzt wieder häufiger unterwegs: Igel machen sich im Herbst auf die Suche nach Futter, um sich ein Polster für den langen Winterschlaf anzulegen. Der NABU Baden-Württemberg ruft alle Naturfreunde dazu auf bis 29. September gesichtete Igel zu melden – lebendig oder auch überfahrene Tiere. Jede Beobachtung hilft, mehr über ihre Anzahl, Wanderwege und Gefahren herauszufinden.

Warum die Meldungen wichtig sind

„Der Herbst ist für Igel eine wichtige Zeit. Jetzt müssen sie genügend Futter finden, um den Winterschlaf bis zum Frühjahr zu überstehen“, sagt NABU-Artenschutzreferentin Alexandra Ickes. Igel bauen sich Nester unter Hecken, Laub- oder Reisighaufen. Doch Straßenverkehr, Lebensraumverlust und auch Gartengeräte wie Mähroboter machen den Tieren zu schaffen.

„Damit die stacheligen Säugetiere bei uns genügend Insekten und Regenwürmer finden, müssen sie sicher und frei durch möglichst naturnahe und vielfältige Gärten und Parks streifen können“, erklärt Ickes. Ihr Appell: „Machen wir Baden-Württemberg wieder zum Igel-Länd.“

Bedrohungen durch Straßen und Gärten

Allein in Baden-Württemberg gibt es rund 27.500 Kilometer Straßen, die Lebensräume zerschneiden. Viele Igel müssen auf der Futtersuche nachts weite Strecken zurücklegen und dabei gefährliche Straßen überqueren.

Auch die Gestaltung der Gärten spielt eine große Rolle: Steinflächen, Zäune ohne Durchschlupf und kurze Rasenflächen bieten weder Nahrung noch Unterschlupf. Mähroboter und Freischneider verletzen oder töten immer wieder Tiere. „Bitte helfen Sie den stachligen Gesellen, indem Sie im Herbst nachts auf Straßen an Grünflächen besonders langsam und bremsbereit fahren. Und indem Sie für geeignete Lebensräume sorgen“, betont Ickes.

So könnt Ihr Igel unterstützen

Wissenschaft und Mitmachen

Die Aktion „Deutschland sucht Igel und Maulwurf“ ist ein gemeinsames Projekt mehrerer Organisationen, darunter NABU, die Deutsche Wildtier Stiftung und das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung. Ziel ist ein langfristiges Monitoring, um bessere Artenschutzmaßnahmen zu entwickeln.

Jede Meldung zählt – und kann helfen, das Überleben der Igel im Südwesten zu sichern.

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