Müll-Drama in Karlsruhe - Stadt und Entsorgungsfirmen planen Absichtserklärung

15. Februar 2024 , 10:55 Uhr

Karlsruhe (pm/tk) – Seit Wochen gibt es Ärger um nicht abgeholten Müll in Karlsruhe. Hintergrund: Die Wertstofftonnen werden nun von einer privaten Entsorgungsfirma geleert – nicht mehr von der städtischen Müllabfuhr. Da es aber zahllose Beschwerden von Bürgern hagelte, hat Oberbürgermeister Frank Mentrup alle Beteiligten zum Krisengespräch eingeladen.

Gemeinsames Vorgehen vereinbart

Die Probleme bei der Wertstoffsammlung in Karlsruhe sollen gemeinsam und zügig gelöst werden, so heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt. In einem Abstimmungstermin am Mittwoch zwischen Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup, Bürgermeisterin Bettina Lisbach, dem Team Sauberes Karlsruhe (TSK) sowie der Entsorgungsfirma Knettenbrech & Gurdulic (K+G) und Landbell ging es um konkrete Lösungswege. Hierzu werde in den nächsten Tagen eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet, hieß es.

Entsorger pocht auf Vertrag

K+G hatte im Streit um die nicht geleerten Wertstofftonnen bislang auf den Wortlaut im Entsorgungsvertrag verwiesen. So dürfen die Mülltonnen nicht weiter als 15 Meter entfernt vom Müllfahrzeug sein. Außerdem ging um Tonnen in Hinterhöfen oder auf Grundstücken mit Treppenzugang. Zudem wurden konsequent Wertstofftonnen stehen gelassen, in denen nicht zugelassener Müll befand; Akkus oder Bauschutt zum Beispiel. Die Vertreter erklärten, die Mängel bei der Wertstoffsammlung im Sinne der Bevölkerung schnellstmöglich zu beseitigen.

Unklarheiten sollen beseitigt werden

„Für alle Beteiligten ist es wichtig, im März konkrete Vereinbarungen festzulegen und abzuschließen, um die Anfangsschwierigkeiten bei der Wertstofferfassung zu beheben. Für möglicherweise notwendige Zusatzleistungen ist die Stadt Karlsruhe bereit einzustehen“, erklärte OB Mentrup nach dem Spitzengespräch. Unklarheiten beim sogenannten Vollservice sollen gemeinsam beseitigt werden. Über die konkreten Maßnahmen sprechen die Stadt Karlsruhe und K+G in weiteren Verhandlungen.

Anzeige
Karlsruhe Knettenbrech + Gurdulic Müll Oberbürgermeister Frank Mentrup Wertstofftonnen

Das könnte Dich auch interessieren

20.03.2024 Zwischenstand im Karlsruher Müllchaos: Die meisten (aber noch nicht alle) Tonnen werden geleert Karlsruhe (pm/tk) – Müllberge und übervolle Tonnen – noch vor wenigen Wochen drohte Karlsruhe im Plastikmüll zu ersticken. Zum Jahreswechsel hatte eine private Firme die Leerung der Wertstofftonnen übernommen – und machte nur Dienst nach Vorschrift. Jede Tonne, die knapp außerhalb des vertraglichen Rahmens rausgestellt war, wurde schlicht stehengelassen. Die Bürger waren wütend. Die Stadt 10.04.2024 Lösung im Karlsruher Mülltonnen-Streit weiter offen Karlsruhe (pm/tk) - Die Lösung für den Vollservice bei der Karlsruher Wertstofftonne zögert sich weiter hinaus. Nachdem sich die Stadt mit dem Entsorgungsunternehmen Knettenbrech + Gurdulic (K+G) auf neue Regeln zu Müllabfuhr geeinigt haben, zieht ein Konkurrenzunternehmen dagegen zu Felde. Es reicht bei der Vergabekammer Baden-Württemberg einen Nachprüfungsantrag ein. 07.02.2024 Sonderleerung - wird so das Karlsruher Müllproblem gelöst? Karlsruhe (pm/dk) – Stinkende Mülltonnen und stinkige Bürger – das waren zuletzt die Auswirkungen des Karlsruher Müll-Problems. Wir haben nach ersten Hörermeldungen damals über die Müllberge berichtet – jetzt geht die Stadt das Problem an und zeigt der neuen Firma, zumindest einmalig, wie der Müll geleert wird. Neue Firma ist das Problem Mit einer Sonderleerung 26.07.2023 Karlsruher Doppelhaushalt - große Löcher, tiefe Einschnitte Karlsruhe (tk) – In der Gemeinderatssitzung am Dienstag wurde der Karlsruher Doppelhaushalt für die Jahre 2024/25 eingebracht. Oberbürgermeister Frank Mentrup zeichnet ein düsteres Bild. Die Finanzierungslücken sind größer als gedacht. Einschnitte in den Ausgaben werden für die Karlsruher spürbar sein.