Missbrauchsfall Edenkoben: 25 Mal Kontakt zwischen Polizei und Täter

14. September 2023 , 16:21 Uhr

Der Verdächtige im Entführungs- und mutmaßlichen Missbrauchsfall einer Zehnjährigen in Edenkoben war national zur polizeilichen Beobachtung ausgeschrieben. Insgesamt hatte die Polizei zu dem vorbestraften Sexualstraftäter seit seiner Haftentlassung im Juli mehr als 25 Mal Kontakt aufgenommen, sagte ein Polizeisprecher.

Schengenweite Ausschreibung

Zudem sei wegen einer Reise des 61-Jährigen nach Kroatien eine schengenweite Ausschreibung zur polizeilichen Beobachtung beantragt worden, sagte Andreas Sarter von der Polizei Rheinpfalz . Insgesamt habe die Polizei zu dem vorbestraften Sexualstraftäter seit seiner Haftentlassung im Juli mehr als 25 Mal Kontakt aufgenommen, sagte Sarter.

Mann hat im Auto übernachtet

Es sei geprüft worden, ob Schulen über die Entlassung des Mannes informiert und vor ihm gewarnt werden sollten. Allerdings habe sich der Mann frei bewegen dürfen und auch in seinem Auto genächtigt, sodass er mobil gewesen sei. Daher sei eine räumliche Eingrenzung der Warnung nicht sinnvoll gewesen. Der Mann habe geplant, etwa nach Leipzig zu ziehen oder nach Kroatien auszuwandern.

Auto nach 30 Minuten gefunden

Die Polizei hat nach eigener Aussage eine halbe Stunde bis zum Auffinden des Autos des Verdächtigen gebraucht. «Trotz der schnellen Reaktionszeit und dem beherzten Einschreiten aller Einsatzkräfte – schließlich vergingen von der Vermisstenmeldung des Vaters bis zur Fahrzeugfeststellung circa 30 Minuten – konnte die schreckliche und unbegreifliche Tat nicht verhindert werden», sagte Andreas Sarter von der Polizei Rheinpfalz am Donnerstag in Ludwigshafen. Er sei überzeugt davon, dass die zur Verfügung stehenden «sinnvollen Möglichkeiten des Rechtsstaates» stets sorgfältig geprüft und ausgeschöpft worden seien.

Polizei: Haben Tatverdächtigen nicht unterschätzt

Nach Ansicht des Vizepräsidenten des Polizeipräsidiums Rheinpfalz, Andreas Sarter, hat die Polizei den Tatverdächtigen im mutmaßlichen Missbrauchsfall in Edenkoben nicht unterschätzt. «Wir haben keine 24/7-Observationsmaßnahmen durchgeführt. Und von daher ist er uns auch nicht verloren gegangen», sagte Sarter am Donnerstag in Ludwigshafen. «Ich möchte auch noch mal betonen: Wir haben auch nicht das Gefahrenpotenzial von ihm unterschätzt. Uns war bekannt, mit welchem Menschen wir zu tun haben.»

Anzeige
Edenkoben Frankenthal Missbrauch Polizei Rheinpfalz Sexualstraftäter

Das könnte Dich auch interessieren

17.12.2025 Missbrauch von Kindern per Livestream – Cybercrime-Zentrum Karlsruhe ermittelt Karlsruhe (dpa/tk) - Ein Mann aus Baden-Württemberg soll sexuellen Missbrauch von Kindern auf den Philippinen in Auftrag gegeben haben, um die Taten im Livestream zu verfolgen. Er wurde festgenommen, wie das Cybercrime-Zentrum in Karlsruhe mitteilte. 15.08.2025 Mädchen aus Freizeitbad Rulantica gelockt und missbraucht Rust (dpa/tk) - Im Europa-Park-Bad Rulantica verschwindet ein Kind und taucht kilometerweit entfernt wieder auf. Nun wird nach einem Mann gefahndet. Er soll das Kind sexuell missbraucht haben. 18.07.2025 Abschiebeflug nach Afghanistan - auch 13 Straftäter aus dem Südwesten dabei Karlsruhe (pm/dk) - In einer vom Bundesinnenministerium organisierten Chartermaßnahme sind am Mittwoch insgesamt 13 schwere Straftäter aus Baden-Württemberg nach Afghanistan abgeschoben worden. Die Maßnahme wurde in enger Zusammenarbeit zwischen dem Sonderstab Gefährliche Ausländer im Justiz- und Migrationsministerium, dem Regierungspräsidium Karlsruhe und der Landespolizei durchgeführt. 20.12.2025 KSC rettet spät ein Unentschieden in Bochum Bochum (dpa/nr) - Lange sieht es in Bochum nach einem Sieg des VfL aus. Karlsruhe holt am Ende aber doch noch einen Punkt. Unruhig ist es beim KSC trotzdem.