Spezialkräfte der Polizei hatten zuvor seine Wohnung durchsucht und dabei mehrere Speichermedien wie Handy und Laptop sichergestellt. Die Geräte würden nun ausgewertet, hieß es weiter. Wie viel Geld der Mann für die von ihm beauftragten und bezahlten Livestreams zwischen 2018 und 2023 ausgegeben hatte, wollte das Cybercrime-Zentrum nicht kommentieren. Auch weitere Details zum Verdächtigen wurden nicht mitgeteilt. Er sei nach bisherigem Kenntnisstand zuvor nicht im Visier der Behörden gewesen.
Die Ermittler waren dem Mann auf die Schliche gekommen, nachdem philippinische Behörden ein pädokriminelles Netzwerk zerschlagen hatten: Dortige Beschuldigte hatten Live-Übertragungen von schwerer sexueller Gewalt an Kindern gegen Bezahlung angeboten. Die betroffenen fünf Kinder im Alter zwischen zwei und 13 Jahren wurden in Obhut genommen.
Den Angaben zufolge sind die Taten dem sogenannten Live Distance Child Abuse zuzurechnen. Darunter versteht man die Live-Übertragung des sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen gegen Geld. Die Auftraggeber verfolgen dabei die sexuelle Gewalt an den Opfern per Webcam und können auch Anweisungen geben, was genau die Minderjährigen vor laufender Kamera tun müssen beziehungsweise ihnen angetan wird. Die Aktionen reichen vom Posieren vor der Kamera bis hin zu sadistischen Übergriffen und Missbrauch der Opfer durch Dritte.