Michelin-Mitarbeiter protestieren gegen geplante Werkschließung in Karlsruhe

26. Februar 2024 , 17:57 Uhr

Karlsruhe (pm/dk) – Insgesamt 1.500 Stellen weniger und die Schließung des Werks in Karlsruhe – das hat der Reifenhersteller Michelin in den nächsten Jahren vor. Die Mitarbeiter sind unzufrieden – und haben deswegen am Montag demonstriert.

Insgesamt mehr als 900 Beschäftigte

Mehr als 900 Beschäftigte haben am Montag gegen die geplanten Werkschließungen und den Abbau von 1500 Arbeitsplätzen bei dem Reifenhersteller Michelin protestiert. Die IGBCE hatte dazu in den Werken Karlsruhe und Homburg aufgerufen. Auf Kundgebungen setzten sich die Beschäftigten dafür ein, die von Gewerkschaft und Betriebsräten erarbeiteten Alternativkonzepte zu übernehmen, die den Stellenabbau deutlich reduzieren und die Werke des Reifenherstellers erhalten können.

Protest in Karlsruhe

Mehr als 300 Beschäftigte gingen in Karlsruhe auf die Straße. Nach der Kundgebung auf dem Werksgelände zog am frühen Nachmittag der Demonstrationszug durch die Straßen.  „Wir haben dem Unternehmen mit den Alternativkonzepten deutlich gemacht, dass der Standort Karlsruhe auch unter wirtschaftlicher Betrachtung fortgeführt werden kann“, so IGBCE-Bezirksleiter Karsten Rehbein. „Die alternativen Konzepte zu übernehmen, ist wirtschaftlich vernünftig und sozial verantwortlich.“

Auch in Homburg

Auch in Homburg wurde es laut: Rund 600 Beschäftigte mit Trillerpfeifen, Tröten und Fahnen nahmen am Mittag an der Kundgebung auf dem Parkplatz des Unternehmens teil. Heiko Metzger, der Leiter des IGBCE-Bezirks Saarbrücken, betont: „Die Kolleginnen und Kollegen haben hier heute ein wichtiges Signal gesendet. Sie haben klar gemacht: Wir lassen unsere Arbeitsplätze bei Michelin nicht sterben.“ Metzger unterstreicht: „Es kann nur eine Antwort der Arbeitgeber geben: Ja zum Zukunftskonzept der IGBCE und der Betriebsräte.“

Standorte sollen geschlossen werden

Der französische Reifenhersteller Michelin hatte Ende November vergangenen Jahres angekündigt, die Produktion an deutschen Standorten bis Ende 2025 schrittweise einzustellen. Von dem Stellenabbau wären mehr als 1.500 Beschäftigte betroffen. Nach den Plänen des Unternehmens sollen die Werke in Karlsruhe und Trier bis Ende 2025 geschlossen werden, in Homburg soll die Produktion von Neureifen und Halbfertig-Produkten eingestellt werden und das Kundenzentrum von Karlsruhe nach Polen verlagert werden.

Alternativkonzepte durch Betriebsrat

Um den geplanten Kahlschlag bei Michelin zu verhindern, erarbeiteten IGBCE und Betriebsräte Alternativkonzepte für die Werke des Reifenherstellers, durch die der Stellenabbau deutlich reduziert und die Werke des Reifenherstellers erhalten bleiben können. Die Konzepte sehen die Bildung von Kompetenzzentren und höher spezialisierten Fertigungen vor, um im Wettbewerb besser bestehen zu können sowie die Zusammenlegung von Werken und die Reduktion der Beschäftigtenzahl, um Kosten zu senken. Zurzeit prüft das Management vom Michelin die alternativen Vorschläge der Arbeitnehmervertreter. Das nächste Treffen der Verhandlungskommissionen ist für Anfang März geplant.

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