Menschen in Baden-Württemberg spenden 2025 bisher weniger

29. November 2025 , 12:31 Uhr

Baden-Württemberg (dpa/dk) – Kurz vor der Adventszeit zeigt eine Zwischenbilanz des Deutschen Spendenrats: Die Menschen in Baden-Württemberg spenden 2025 bisher spürbar weniger als im Jahr davor. Von Januar bis Ende September kamen im Südwesten rund 373,5 Millionen Euro zusammen. Das sind 32 Prozent weniger als im vergleichbaren Zeitraum 2024, als noch 546,1 Millionen Euro gespendet wurden. Auch die durchschnittliche Spende ist leicht gesunken – von 38 auf 36 Euro.

Bundesweit weniger Spenden – aber höhere Beträge pro Spende

Nicht nur im Südwesten sitzt das Geld nicht mehr so locker. Deutschlandweit wurden in den ersten neun Monaten knapp 2,8 Milliarden Euro gespendet. Das liegt 14 Prozent unter dem Vorjahreswert von rund 3,2 Milliarden Euro. Gleichzeitig stieg die durchschnittliche Spendenhöhe im Bund auf ein Rekordniveau: Im Schnitt gaben Spender 41 Euro – drei Euro mehr als 2024. Der Spendenrat wertet das als Zeichen dafür, dass Menschen, die spenden, bewusster und teils großzügiger geben.

Spendenrat rechnet mit moderatem Rückgang fürs Gesamtjahr

Für das gesamte Jahr 2025 prognostiziert der Spendenrat ein Spendenaufkommen von rund 4,7 Milliarden Euro. Das wäre ein moderater Rückgang, der vor allem mit den aktuellen Rahmenbedingungen erklärt wird.

Weniger Spender – starke Unterschiede nach Alter

Ein weiterer Trend: Es gibt weniger Menschen, die überhaupt spenden. Von Januar bis September 2024 waren es 13,2 Millionen Spenderinnen und Spender, dieses Jahr bislang 11,8 Millionen. Nach Altersgruppen zeigt sich ein gemischtes Bild: Bei den 60- bis 69-Jährigen stieg das Spendenvolumen um 11 Prozent. Bei der Generation ab 70 Jahren sank es dagegen um 27 Prozent.

Warum viele Haushalte zurückhaltender sind

Der Spendenrat sieht mehrere Gründe für die Entwicklung: Inflation und hohe Lebenshaltungskosten engen Budgets ein. Dazu kommen Verunsicherung durch anhaltende Rentendiskussionen und steigende Pflegekosten. Außerdem könnten die vielen globalen Krisen zu einer gewissen Erschöpfung führen. Trotzdem zeigen die Daten laut Spendenrat, dass Menschen weiterhin wirksame Projekte unterstützen wollen – besonders im eigenen Umfeld.

Wie die Zahlen erhoben wurden

Die Bilanz basiert auf einer Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Yougov im Auftrag des Deutschen Spendenrats. Gezählt werden Geldspenden von Privatpersonen an gemeinnützige Organisationen, Hilfs- und Wohltätigkeitsorganisationen sowie Kirchen. Nicht enthalten sind Erbschaften, Spenden an politische Parteien oder Großspenden über 2.500 Euro.

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