Mehr Masernfälle in Karlsruhe – auch Infektionen in Rheinland-Pfalz und im Elsass

10. November 2025 , 13:53 Uhr

Karlsruhe (dpa/dk) – Nach dem Masernausbruch in Karlsruhe breitet sich die Krankheit weiter aus. Wie das Landratsamt Karlsruhe mitteilt, ist die Zahl der Infizierten inzwischen auf 27 gestiegen. Erstmals wurden auch Fälle in Rheinland-Pfalz sowie im französischen Elsass gemeldet. Einige der Erkrankten leben in Pirmasens, weitere in der Region Karlsruhe.

Weitere Infektionen in betroffenen Familien

Nach Angaben des Landratsamts traten die meisten neuen Fälle in nicht immunen Kindern innerhalb der bereits betroffenen neun Familien auf. Vereinzelt seien auch Erwachsene erkrankt. Eine Familie außerhalb der christlichen Gemeinde, in der der Ausbruch ursprünglich begann, habe sich ebenfalls infiziert – sie lebe jedoch in enger Gemeinschaft mit Erkrankten.
Trotz der steigenden Zahlen stuft das Gesundheitsamt Karlsruhe die Gefahr für die Allgemeinbevölkerung weiterhin als gering ein. Eine weitere Ausbreitung wird derzeit nur innerhalb der betroffenen Familien erwartet.

Betretungsverbot für Freikirchen-Gemeinde

Der erste Fall war dem Gesundheitsamt bereits am 24. Oktober gemeldet worden. Als Ursprung gilt eine ungeimpfte Familie, deren Kinder an Masern mit typischen Symptomen wie Ausschlag, Fieber und Bindehautentzündung erkrankt waren. Die Familie hatte zuvor an Veranstaltungen des Christlichen Zentrums Karlsruhe (CZK) teilgenommen.

Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, hat das Gesundheitsamt ein Betretungsverbot für bestimmte Gemeindemitglieder und Besucher ausgesprochen. Es gilt für alle, die zwischen dem 1. und 26. Oktober an Veranstaltungen des CZK teilgenommen haben – außer für geimpfte oder bereits genesene Personen.
Die Verfügung bleibt bis 20. November bestehen. Für Erkrankte wurde zusätzlich Quarantäne angeordnet. Weitere Maßnahmen seien derzeit nicht geplant.

Masern: Hoch ansteckend – Impfung schützt

Masern gehören laut Robert Koch-Institut (RKI) zu den ansteckendsten Krankheiten überhaupt. Eine Impfung ist der wirksamste Schutz. Wer Kontakt zu einer erkrankten Person hatte und nicht geimpft ist, sollte laut Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit innerhalb von drei Tagen eine sogenannte Riegelungsimpfung erhalten – sie kann den Ausbruch verhindern oder abschwächen.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt eine Kombinationsimpfung gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR) mit zwei Dosen: Die erste im Alter von elf Monaten, die zweite frühestens vier Wochen später.

Masernschutzgesetz gilt bundesweit

Seit März 2020 gilt in Deutschland das Masernschutzgesetz. Es verpflichtet Eltern, vor Eintritt in Kita oder Schule einen Impf­nachweis für ihre Kinder vorzulegen. Auch bei Betreuung durch Tagespflegepersonen ist der Nachweis Pflicht. Wer diesen nicht erbringt, riskiert ein Bußgeld von bis zu 2.500 Euro.

Anzeige
Christliches Zentrum Karlsruhe Elsass Gesundheitsamt Impfung Infektionen Karlsruhe Masern Masernschutzgesetz Rheinland-Pfalz RKI Stiko

Das könnte Dich auch interessieren

31.10.2025 Masernausbruch in Karlsruhe - 16 Menschen erkrankt Karlsruhe (dpa/tk) - Nach einem Masernausbruch dürfen Mitglieder und Besucher des Christlichen Zentrums Karlsruhe vorerst nicht mehr an Veranstaltungen der Freikirche teilnehmen. Schon 16 Personen sind erkrankt. 18.11.2025 Nach dem Masern-Ausbruch in Karlsruhe - Wie kann ich mich schützen? Karlsruhe (dpa/tk) - Nach dem Masernausbruch in Karlsruhe hat es auch Fälle in Rheinland-Pfalz und im französischen Elsass gegeben. Die Zahl der infizierten Menschen hatte sich auf 27 erhöht, teilte das Landratsamt Karlsruhe mit. Wer betroffen ist und wie man sich selbst gegen Masern schützen kann. 11.11.2025 Tragseilprüfung an der Rheinbrücke Maxau endet früher als geplant Karlsruhe (pm/dk) – Gute Nachrichten für Pendler: Die laufenden Prüfarbeiten an der Rheinbrücke Maxau werden zwei Tage früher abgeschlossen als ursprünglich vorgesehen. Wie das Regierungspräsidium Karlsruhe mitteilt, enden die Tragseilprüfungen bereits am Montag, 11. November, statt wie geplant am 13. November 2025. 15.10.2025 Wer hat Julina K. aus Karlsruhe gesehen? Karlsruhe (pol/dk) - Die Kriminalpolizei Karlsruhe bittet die Bevölkerung um Mithilfe bei der Suche nach der 15-jährigen Julina K. aus Karlsruhe. Das Mädchen wird seit Samstag, 4. Oktober 2025, vermisst.