Marcel Franke: „Ich bin kein Held“

30. Oktober 2022 , 12:07 Uhr

Karlsruhe (la) – Jeden Sonntag trifft Martin Wacker Promis aus der Region in der Martin-Wacker-Show. Diesmal war KSC-Innenverteidiger Marcel Franke zu Gast. Franke kam am Anfang der Saison von Hannover 96 zum KSC. Seine Karriere startete der gebürtige Dresdner bei Dynamo. Über Halle und Fürth kam er nach Hannover, wo er auch Spielführer wurde. Oliver Kreuzer buhlte um den Innenverteidiger und nachdem seine Zukunft in Hannover ungewiss blieb, entschied sich der 29-jährige Innenverteidiger für den KSC. Dort wurde er direkt zum Stammspieler und eine Säule in der Abwehr. Zuletzt machte er mit seiner Stammzellspende Schlagzeilen.

Mit Omas Idee beginnt die Karriere

Mit vier Jahren trat der heutige KSC Innenverteidiger im Garten seiner Oma das erste Mal gegen einen Ball. „Die kam dann auf die Idee, früh mit dem Fußballspielen zu beginnen.“ Es sei ein bisschen schwer gewesen, einen Verein zu finden, der schon für Kindergartenkinder Fußballtraining anbietet. Letztlich ist Franke dann bei Dynamo gelandet.  Dort hat er „alle Jugendmannschaften durchlaufen“, erzählt er in der Martin-Wacker-Show. „Man bringt vor allem in der Jugendzeit große Opfer, um weit zu kommen.“ Nach seinem steilen Start war für den gebürtigen Dresdner aber schnell klar, dass er nicht bei Dynamo Dresden bleiben werde. Der Fußballer wechselte zu Halle.

„Natürlich kannten wir die Rivalität, die da herrschte“

Trotzdem fiel Franke der Schritt leicht. „Als Familienmensch wollte ich auch nicht sechs Stunden entfernt von meiner Heimat Fußball spielen“, erinnert er sich. Da habe sich Halle angeboten. „Damals war Sven Köhler Trainer bei Halle, der war davor Co-Trainer bei Dresden gewesen. Auch Tony Schmidt und Toni Leistner spielten zu der Zeit bei Halle.“ Die beiden kannte Franke von Dynamo Dresden. Vom Halleschen FC führte der Weg zu Greuther Fürth. „Man bekommt angesichts so einer Karriere schon ein bisschen Gänsehaut. Das ist einfach wunderschön“, schwärmt der Spieler.

Der Dresdner in Karlsruhe

„Fußballbegeisterte gibt’s in Dresden und Karlsruhe.“ Auch sonst hätten die beiden Städte so einiges gemeinsam. „Die Menschen sind sehr freundlich und die Stadt ist wunderschön.“ Auch seine Familie – seine Frau und seine beiden Töchter – habe sich so langsam eingelebt. „Die sind super glücklich, vor allem jetzt, wo wir ein Haus gefunden haben. Meine Frau kommt aus Frankfurt. Da hin ist es jetzt auch nicht mehr weit“, erklärt der Sportler.

Bescheidener Lebensretter

In aller Munde und Medien ist Franke nicht nur wegen seines Talents für den Sport. Vor sechs Jahren, während seiner Zeit bei Greuther Fürth, wurde die Idee in die Kabine getragen, sich bei der DKMS typisieren zu lassen. Angestoßen wurde die Aktion vom damaligen Kapitän der Mannschaft. „Ich kann mich nicht daran erinnern, dass da einer der Spieler nicht mitgemacht hat. Das war überhaupt keine Frage“, berichtet Franke. Dann hörte er sechs Jahre nichts. Die Aktion geriet schon fast in Vergessenheit. Der Anruf kam überraschend. „Drei bis vier Wochen, nachdem ich zum KSC gewechselt war, hat die DKMS angefragt.“ Er sei in der engeren Auswahl für eine Stammzellenspende. „Am nächsten Tag bin ich direkt zum Trainerteam gegangen. Die waren begeistert“, so Franke. Der Rest des Prozesses bis hin zur eigentlichen Spende sei problemlos abgelaufen. Wie genau die Stammzellspende verlief, könnt ihr hier nachlesen. „Mit der Medienreaktion hätte ich nicht gerechnet. Das war mir teilweise ein bisschen unangenehm. Ich möchte nicht als Held dargestellt werden“, hebt Franke hervor. Für ihn sei das eine Selbstverständlichkeit gewesen. Trotzdem möchte er jeden ermuntern, sich typisieren zu lassen. „Der geringe Aufwand lohnt sich auf jeden Fall.“

„Ich hab‘ da keine Angst“

Die letzte Woche mit den drei Niederlagen wirke schon nach. Das müsse man aber akzeptieren und nach vorne schauen, so Franke. Heute geht es gegen Hannover. Franke war dort Kapitän und hat noch engen Kontakt zu einigen Spielern. „Das wird ein schönes Wiedersehen. Aber wir sind nicht gekommen, um die Punkte dazulassen. Unser Ziel ist es, drei Punkt mitzunehmen“, heißt die Kampfansage. „Die Saison hat auch schon gezeigt, dass wir uns mit jeder Mannschaft messen können“, betont der Spieler. Die Spielweise von Hannover komme der blau-weißen Mannschaft aber entgegen.

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