Mann soll Vater umgebracht haben und fährt Radfahrerin in Mannheim tot

13. Juni 2022 , 12:20 Uhr

Teile von Fahrrädern liegen auf den Schienen. Sie verlaufen parallel zu der Straße in Mannheim, auf der ein 36 Jahre alter Mann offenkundig absichtlich vier Radfahrer gerammt und umgefahren hat. Eine 71-Jährige stirbt noch vor Ort an ihren Verletzungen. Drei weitere Radfahrer werden zum Teil schwer verletzt. Einer der Männer habe das Krankenhaus inzwischen wieder verlassen, berichten Staatsanwaltschaft und Polizei. Zuvor soll der psychisch kranke Mann im rheinland-pfälzischen Ellerstadt seinen Vater getötet haben. Er war anschließend mit dem Auto seiner Mutter auf der Flucht. Mittlerweile konnte er geschnappt werden und soll in die Psychiatrie.

Wie genau der Vater starb ist noch unklar

Der Autofahrer war am Sonntagabend auf der Flucht, wie sich nun herausstellt: Vor der folgenschweren Kollision soll er im rheinland-pfälzischen Ellerstadt seinen Vater umgebracht haben. Wie der 69-Jährige zu Tode kam, wird zunächst nicht mitgeteilt.

Mann ist psychisch krank

So viel steht ersten Erkenntnissen zufolge bereits fest: Der Mann ist den Angaben zufolge psychisch krank und befand sich deshalb in ärztlicher Behandlung. Bis etwa eine Woche vor den Ereignissen in Ellerstadt und Mannheim war er in einer Klinik stationär untergebracht gewesen. Die Taten soll er nach Angaben der Behörden wohl in einem psychischen Ausnahmezustand verübt haben.

Mit Auto der Mutter geflüchtet

Nachdem er seinen Vater kurz vor 18.00 Uhr umgebracht haben soll, setzt sich der Verdächtige noch vor dem Eintreffen der Polizei am Tatort in das Auto seiner Mutter und flieht in Richtung Mannheim. Zunächst habe es keinen Kontakt mit der Polizei, auch keine Verfolgungsfahrt gegeben, heißt es. Etwa eine halbe Stunde später fährt der 36-Jährige in Mannheim die Straße entlang, rammt über eine Strecke von eineinhalb Kilometern hinweg die Radler, steuert das beschädigte Auto noch ein kleines Stück weiter und steigt aus. Inzwischen läuft längst eine Fahndung nach dem Mann, berichtet ein Polizeisprecher.

Täter springt in den Rhein

Ein Zeuge beobachtet, wie der Flüchtende einen Teil seiner Kleider auszieht und in den angrenzenden Rhein springt. Ein Polizeihubschrauber ist im Einsatz, ebenso wie Beamte der Wasserschutzpolizei. Sie ziehen den 36-Jährigen schließlich aus dem Wasser. Er wird ins Krankenhaus gebracht. Zu seinem Gesundheitszustand wollen sich die Behörden zunächst nicht äußern. Es gebe keine Hinweise, dass die Tat politisch motiviert gewesen sein könnte, sagt ein Polizeisprecher. Auch sei der Mann polizeilich bisher nicht in Erscheinung getreten. Die Ermittler sagen, dass er die Radfahrer wohl absichtlich angefahren haben soll.

20-köpfige Ermittlungsgruppe gebildet

Die Staatsanwaltschaft Mannheim übernimmt unterdessen auch die Ermittlungen zu der Tötung des Vaters in Rheinland-Pfalz. Beim Polizeipräsidium Mannheim wird eine 20-köpfige Ermittlungsgruppe gebildet. Es werde angestrebt, den 36-Jährigen in eine psychiatrische Klinik einzuweisen.

 

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