Malsch: LKW-Fahrer entdeckt zwei blinde Passagiere

01. Dezember 2020 , 11:45 Uhr

Malsch (pol/lk) – Bei einer Pause auf dem Autobahn-Parkplatz „Silbergrund“ ist am Montagmorgen ein 36 Jahre alter Sattelzug-Fahrer aus Bosnien-Herzegowina auf zwei Flüchtlinge aufmerksam geworden. Die beiden hatten sich in seinem Auflieger im seinem Laderaum versteckt und mit Klopfgeräuschen auf sich aufmerksam gemacht. Der Fahrer verständigte die Polizei.

Zwei Flüchtlinge im Laderaum versteckt

Gleich mehrere Streifen eilten zur A5 bei Malsch und ließen von dem Fahrer die Verplombung entfernen. Im Inneren des Aufliegers befanden sich zwei mutmaßliche Flüchtlinge mit leichten Unterkühlungen. Nach erster Begutachtung durch einen hinzugezogenen Rettungsdienst war jedoch keine stationäre Aufnahme der beiden Personen in einem Krankenhaus erforderlich. Erste Abklärungen brachten zutage, dass es sich um zwei marokkanische Staatsbürger im Alter von 18 und 24 Jahren handelt. Im Auflieger fanden die Beamten Essens- und Trinkreste sowie eine Vorrichtung zum Verrichten der Notdurft.

Von Schleusern in den Lastwagen gesetzt 

Den Äußerungen zufolge haben sich beide Männer bereits seit fünf Tagen in dem Auflieger aufgehalten und wollten wegen Unterkühlung und damit verbundener Schmerzen schon viel früher auf sich aufmerksam machen, was ihnen aber nicht gelang. Von zwei Schleusern pakistanischer und syrischer Herkunft seien sie nach Zahlung von 300 Euro pro Person von Bosnien-Herzegowina nach Deutschland geschleust worden. Zunächst sei die reguläre Plombe am Anhänger entfernt und eine gefälschte angebracht worden, nachdem sich beide im Laderaum befanden.

Polizei Ermittelt gegen die Schleuser

Der mit Papierrollen beladene Lkw hatte Straßburg als Ziel und konnte nach der Spurensicherung durch Kriminaltechniker und regulärer Verplombung seine Fahrt wieder fortsetzen. Die beiden jungen Männer kamen nach Stellung eines Asylantrags vorerst in der Landeserstaufnahme Karlsruhe unter. Bezüglich der Einschleusung von Ausländern führt die Kriminalpolizei Karlsruhe die weiteren Ermittlungen.

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