Baden-Baden (tk) – Nach der mutmaßlich antisemitisch motivierten Zerstörung einer jüdischen Gedenksäule in Baden-Baden hat es auf dem Willy-Brand-Platz eine Mahnwache gegeben.
Am Montag wurde eine zwei Meter hohe Gedenksäule auf dem Willy-Brand-Platz in Baden-Baden von noch unbekannten Täter umgerissen und zerstört. Der Staatsschutz ermittelt, die Polizei geht von einem politisch motivierten Anschlag aus. Der oder die Täter müssen die tat geplant haben. Für eine spontane Aktion, sagen die Ermittler, sei die im Boden verankerte Säule aus Sandstein und Beton zu schwer gewesen. Die Täter müssen mindestens eine Kette und womöglich ein Fahrzeug zur Unterstützung benutzt haben.
Die Säule erinnerte an die Verfolgung der Juden unter den Nazis. Die Stadt Baden-Baden verurteilte die Tat aufs Schärfste. Am Donnerstagabend hat es eine Mahnwache am Tatort am Willy-Brand-Platz gegeben. Rund 150 Menschen versammelten sich, um gegen Antisemitismus und ein friedlichen Miteinander zu demonstrieren.
Auch Parteien und Vereine hatten sich dem Aufruf der Jüdischen Gemeinde angeschlossen. Einige Teilnehmer legte Blumen an den Überresten der umgestoßenen Säule nieder.
Der Vorsitzende der Jüdische Gemeinde, Joachim Knöpfel zeigte sich schockiert. Juden hätten sich bisher sehr sicher gefühlt in Baden-Baden, „unserer internationalen und sehr offenen Stadt“. Wir hoffen, daß sich so was nicht wiederholt.“, so Knöpfel.
Auch Baden-Badens Bürgermeister Tobias Krammerbauer zeigte sich betroffen. Die Schändung des Mahnmals sei für uns als Gesellschaft ein Schlag, sagte er.
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