Luchs im Pforzheimer Wald: Seltene Raubkatze nachgewiesen

29. April 2025 , 15:52 Uhr

Pforzheim (dk/pm) – Ein besonderer Besucher streift derzeit durch die Pforzheimer Wälder: Ein Luchs hat sich in der Region niedergelassen. Nachdem ein örtlicher Jagdpächter am 24. April ein gerissenes Reh entdeckte, wurde schnell klar: Die scheue Raubkatze ist zurück.

Fund bestätigt: Luchs unterwegs im Stadtwald

Die Forstverwaltung Pforzheim reagierte prompt auf den Fund und schaltete die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) in Freiburg ein. Durch Fotofallen konnten die Expertinnen und Experten den Verdacht bestätigen. Mario Seefelder, Leiter der Pforzheimer Forstverwaltung, zeigt sich begeistert: „Wir freuen uns außerordentlich, dass sich in unserem heimischen Wald wieder ein Luchs wohlfühlt. Dies ist ein wichtiges Zeichen für die ökologische Qualität des Waldes.“

Teil einer erfreulichen Entwicklung

Bereits in den vergangenen Monaten hatten Fotofallen bei Friolzheim und Neuhausen Hinweise auf Luchse geliefert. Der Fund in Pforzheim ist nun der erste bestätigte Riss in der Region. Durch einen DNA-Abstrich am gerissenen Reh wollen die Experten mehr über Herkunft und Geschlecht des Tieres herausfinden. Wildtierbeauftragte Sofie Bloß hofft, dass sich der Luchs dauerhaft niederlässt: „Wir sind gespannt, ob wir bald von einem territorialen Tier sprechen können.“

Der Luchs: Scheuer Einzelgänger mit großem Revier

Der Eurasische Luchs (Lynx lynx) gilt als Meister der Tarnung und lebt zurückgezogen. Er jagt meist nachts oder in der Dämmerung und legt große Strecken innerhalb seines bis zu 150 Quadratkilometer großen Reviers zurück. Seine Jagdmethode: Anschleichen und blitzschnelles Anspringen – dabei erreicht er Kurzsprintgeschwindigkeiten von bis zu 70 km/h.

Keine Gefahr für Menschen

Trotz seiner beeindruckenden Fähigkeiten müssen Spaziergänger keine Angst haben. „Eine Gefahr für den Menschen durch einen gesunden Luchs besteht grundsätzlich nicht“, betont Mario Seefelder. Luchse meiden den Menschen und passen ihre Wege an menschliche Aktivitäten an. Ihre Rückkehr in die Region ist ein Erfolg für den Artenschutz – doch ihre Population bleibt weiterhin empfindlich und benötigt Schutz.

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