Lokführerstreik hat Auswirkungen auf Karlsruhe und die Region

11. August 2021 , 09:20 Uhr

Karlsruhe (pm/dpa/lk) – Wegen des Lokführerstreiks hat die Deutsche Bahn für Mittwoch und Donnerstag 75 Prozent ihrer Fernzüge gestrichen. Einen weitgehend störungsfreien Verkehr erwartet die Bahn erst wieder für den Freitag. Der Streik der Lokführer führt auch zu Einschnitten im Angebot der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft rund um Karlsruhe und vor allem auf den Verbindungen in Richtung Heilbronn.

Bahn bemüht sich um Ersatzfahrplan

Am Morgen hatte die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer einen Streik im Personenverkehr für Mittwoch und Donnerstag angekündigt. Im Güterverkehr sollte bereits ab Dienstagabend gestreikt werden. Priorität haben nach Angaben die besonders stark genutzten Verbindungen wie zwischen Berlin und dem Rhein-Ruhr-Gebiet, zwischen Hamburg und Frankfurt sowie die Anbindung wichtiger Bahnhöfe und Flughäfen. Ziel sei ein zweistündliches Angebot mit besonders langen Zügen auf den Hauptachsen. Trotz des Ersatzfahrplans könne man aber nicht garantieren, dass alle Reisenden wie gewünscht an ihr Ziel kommen. Man bitte daher Fahrgäste, die nicht zwingend fahren müssen, ihre Reise möglichst zu verschieben. Gegenüber den Kunden wolle man sich sehr kulant zeigen. Die für den Streikzeitraum gelösten Karten könnten bis einschließlich dem 20. August bei aufgehobener Zugbindung genutzt oder erstattet werden.

Recht hohe Ausfallquote im Südwesten erwartet

Bahnreisende müssen sich an diesem Mittwoch auch in Baden-Württemberg wegen des Streiks der Lokführergewerkschaft GDL auf erhebliche Probleme einstellen. Die Ausfallquote von Zügen werde „recht hoch“ sein, hatte der Vizevorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer im Bezirk Süd-West, Jens-Peter Lück, in Mannheim erklärt. Auch bei der GDL organisierte Fahrdienstleiter seien zum Streik aufgerufen. Wie viele Züge in Baden-Württemberg ausfallen werden, lasse sich nicht genau sagen, fügte Lück hinzu. Unter anderem der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart kündigte Konsequenzen an. In der Landeshauptstadt versuche die Deutsche Bahn „fast alle S-Bahn-Linien an den Streiktagen im Stundentakt fahren zu lassen“, teilte der VVS mit. Die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft gab für Karlsruhe und Heilbronn bekannt, dass auf vielen Stadtbahnlinien mit Ausfällen zu rechnen sei. Kunden und Kundinnen wird empfohlen, sich vor allem im Internet über die aktuelle Lage zu informieren.

Einschränkungen auch bei der AVG

Am Karlsruher Hauptbahnhof, einem der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte für den Bahnverkehr im Südwesten, wird ab Mittwochfrüh nur jeder vierte Fernzug angekommen und abfahren. Die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft in Karlsruhe wird zwar nicht direkt bestreikt, doch der Streik der Triebfahrzeugführer der DB Regio hat trotzdem Auswirkungen auf mehrere AVG-Stadtbahnlinien. Dies hängt damit zusammen, dass auf mehreren Stadtbahnlinien der AVG auch Triebfahrzeugführer der DB Regio zum Einsatz kommen. Im Karlsruher Raum wird es nach aktuellem Stand ab dem Mittwoch auf den AVG-Linien S5, S51, S52, S6, S7, S71, S8 und S81 über den gesamten Tag hinweg zu einzelnen Fahrtausfällen und Verspätungen kommen. Die derzeit im Netz laufenden Busersatzverkehre sind hiervon nicht betroffen.

Die Linien S1, S11, S31, S32, S34, die Linie S4 auf dem Abschnitt zwischen Karlsruhe Albtalbahnhof und Bretten (ab dort ohnehin derzeit baubedingte Unterbrechung bis Eppingen) sowie alle Linien der Verkehrsbetriebe Karlsruhe im Stadtgebiet Karlsruhe einschließlich der Linie S2 sind nicht betroffen, da in diesem Bereich kein DB-Personal zum Einsatz kommt. Hier wird regulärer Verkehr angeboten.

Verbindungen nach Heilbronn stark betroffen

Das Angebot der Linie S4 zwischen Eppingen und Öhringen kann stabil angeboten werden. Die baubedingten Ersatzverkehre laufen ebenfalls regulär. Der Verkehr der beiden Linien S41 und S42 (Heilbronn Nord) ist jedoch sehr stark betroffen. Zwischen Heilbronn Hbf-Vorplatz und Neckarsulm Bf verkehrt auf der Innenstadtstrecke ein stündlicher Pendelzug. Zwischen Bad Friedrichshall Hbf und Mosbach (Baden) verkehrt auf der Linie der S41 stündlich ein Busnotverkehr. Dieser startet an den beiden Endpunkten jeweils zur vollen Stunde. In Bad Friedrichshall kann auf die übrigen Züge umgestiegen werden. Auf der Linie der S42 verkehrt die Abellio-Linie RE 10. Nach Möglichkeit werden außerdem die Fahrten mit Ziel Sinsheim gefahren.

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