Südwesten (svs/dpa) – Die Winzer in Baden und anderen deutschen Anbaugebieten haben mit der Lese für den Federweißen begonnen – bei uns auch als „Neuer Wein“ bekannt. Dank der Sonne in den vergangenen Wochen sind die Trauben in diesem Jahr besonders reif und gesund – beste Voraussetzungen für einen fruchtbetonten neuen Jahrgang.
In der Lage Grunerner Altenberg pflückte die Badische Weinkönigin Tina Glur Trauben der Sorte Solaris. Erste Messungen ergaben ein Mostgewicht von 92 Grad Oechsle – ein hervorragender Zuckergehalt, wie das Deutsche Weininstitut mitteilte. Das sorgt für die gewünschte Süße im Federweißen, der traditionell den Start in den neuen Weinjahrgang markiert.
Das Deutsche Weininstitut rechnet damit, dass die Hauptweinlese in diesem Jahr recht früh startet. Der Riesling, eine der wichtigsten Sorten, dürfte ab Mitte September lesereif sein. „Die Trauben sind kerngesund und sehen aus wie aus dem Bilderbuch“, so Sprecher Ernst Büscher. Gefüllte Wasserspeicher und die spätsommerliche Wärme hätten der Reifung einen Schub gegeben.
Für Federweißen werden frühreife Sorten wie Solaris oder Ortega gelesen. Sie müssen nicht so viel Zucker enthalten, da das Getränk sonst beim Durchgären zu viel Alkohol bekäme. Seinen Namen verdankt der Federweiße den kleinen Hefeteilchen, die durch die Kohlensäure aufgewirbelt werden und wie Federn im Glas tanzen. Gesetzlich gilt er nicht als Wein, sondern als „teilweise gegorener Traubenmost“.