Legalize it! SPD und Grüne planen Cannabis-Legalisierung - die FDP macht Druck

20. Januar 2023 , 04:49 Uhr

Die FDP fordert ein höheres Tempo bei der geplanten Freigabe von Cannabis in Deutschland. «Wir haben als Zukunftskoalition in unserem Koalitionsvertrag die kontrollierte Freigabe von Cannabis zu Genusszwecken als Ziel formuliert. Wir wollen entsprechend schnellstmöglich einen Gesetzentwurf», sagte der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Andrew Ullmann, dem «Tagesspiegel». Zuvor hatte bereits die grüne Gesundheitsexpertin Kirsten Kappert-Gonther einen zeitnahen Gesetzesentwurf gefordert. Ende letzten Jahres hatte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach Eckpunkte zur Cannabis-Freigabe vorgelegt und eine rechtliche Prüfung angekündigt.

Liberale drängen auf Liberalisierung

Man könne «nicht ewig darauf warten, dass wir vorab Signale aus Europa bekommen, bis wir endlich gesetzgeberisch tätig werden», sagte FDP-Gesundheitsexperte Ullmann. Der Weg der Ampel-Koalition sei «legal und legitim» und werde entsprechend auch in Europa bestehen.

EU-Recht im Weg

SPD, Grüne und FDP hatten in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, «die kontrollierte Abgabe der Droge an Erwachsene zu Genusszwecken in lizenzierten Geschäften» einzuführen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte im Herbst die ersten konkreten Ideen zur Umsetzung präsentiert (Eckpunkte). Der nächste Schritt wäre ein fertiger Gesetzentwurf. Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass Brüssel in einem sogenannten Notifizierungsverfahren (Prüfung) ein Veto gegen die deutschen Pläne einlegt, sollten diese nach Auffassung der Kommission EU- und internationalem Recht widersprechen. Darauf setzt die Union, die gegen eine Legalisierung ist.

30 Gramm

Cannabis und der Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC) sollen Lauterbachs Plänen zufolge rechtlich nicht mehr als Betäubungsmittel eingestuft werden. Erwerb und Besitz von bis zu 30 Gramm «Genusscannabis» sollen straffrei, privater Eigenanbau in begrenztem Umfang erlaubt und ein Verkauf an Erwachsene in «lizenzierten Fachgeschäften» und möglicherweise auch Apotheken möglich werden. Sollten alle Fragen geklärt werden können, ist mit einer Freigabe ab 2024 zu rechnen.

 

Anzeige
Ampelkoaition Bundesgesundheitsminister Cannabis EU FDP Freigabe GRÜNE Karl Lauterbach Legalisierung SPD

Das könnte Dich auch interessieren

23.02.2025 Bundestagswahl 2025 - Deutschland hat gewählt: Union klarer Sieger Berlin (dpa/svs) - Zehn Stunden lang konnten die Menschen in ganz Deutschland in den Wahllokalen ihre Stimmen für die Bundestagswahl abgeben - jetzt gibt es die erste Prognose. Wie schon in den vorherigen Umfragen der vergangenen Wochen, hat die Union die Wahl klar gewonnen und kommt auf 29 Prozent. Die AfD ist nach ersten Prognosen zweitstärkste Kraft und kommt auf 20 Prozent, die SPD um Kanzler Olaf Scholz schafft es nach ersten Prognosen auf 16 Prozent, die Grünen kommen auf 13 Prozent. 23.02.2025 Bundestagswahl 2025 - So hat die Region gewählt Südwesten (dpa/svs) - Die CDU hat die Bundestagswahl auch in Baden-Württemberg mit deutlichem Abstand gewonnen. Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis kamen die Christdemokraten auf 31,6 Prozent der Stimmen – und schnitten damit besser ab als im Bund. Die AfD wurde zweitstärkste Kraft im Südwesten und verdoppelte sich auf 19,8 Prozent. Danach folgen SPD, Grüne, Linke und FDP.  Doch wie sieht es in den einzelnen Städten - Karlsruhe, Pforzheim, Calw, Rastatt und Baden-Baden aus? 23.02.2025 630 Sitze, 4.506 Kandidaten - Zahlen zur Bundestagswahl Berlin (dpa/tk) - Fünf Bewerbungen ums Kanzleramt, 41 anerkannte Parteien, Hunderttausende Freiwillige – und deutlich weniger Kandidatinnen und Bewerber als beim letzten Mal. Das sind die Zahlen und Fakten rund um die heutige Bundestagswahl 16.10.2025 BW-Trend: CDU verliert, AfD zieht vorbei – Özdemir bei Direktwahl vorne Baden-Württemberg (dpa/dk) – Fünf Monate vor der Landtagswahl in Baden-Württemberg wird das Rennen enger: Die CDU mit Spitzenkandidat Manuel Hagel bleibt zwar stärkste Kraft, verliert aber leicht an Zustimmung. Laut einer Umfrage von Infratest dimap im Auftrag von SWR und «Stuttgarter Zeitung» kämen die Christdemokraten derzeit auf 29 Prozent – zwei Punkte weniger als im Mai und deutlich unter dem Vorjahreswert von 34 Prozent.