Landesweite Warnstreiks im Sozial- und Erziehungsdienst

12. Mai 2022 , 04:40 Uhr

Karlsruhe (dpa/lk) – Die Gewerkschaft erhöht den Druck: Im Tarifkonflikt für den Sozial- und Erziehungsdienst setzt Verdi am Donnerstag auf landesweite Warnstreiks. Dass dabei viele Kitas leer bleiben werden, bedeutet für Eltern vor allem eines: Die Suche nach alternativen Betreuungsmöglichkeiten für ihre Kinder.

Warnstreiks in Karlsruhe angekündigt

Viele Eltern in Baden-Württemberg müssen sich am Donnerstag erneut um eine alternative Betreuung für ihre Kinder bemühen. Die Gewerkschaft Verdi hat zu einem landesweiten Aktionstag mit Warnstreiks im Sozial- und Erziehungsdienst aufgerufen. In Städten im ganzen Land wollen Beschäftigte ihre Arbeit niederlegen, um eine bessere Bezahlung zu erreichen. Nach einer Auftaktkundgebung in Stuttgart ist in der Landeshauptstadt ein Demonstrationszug durch die Innenstadt geplant. Gestreikt werden soll unter anderem auch in Karlsruhe, Freiburg, Ulm und Tübingen. Die Gewerkschaft rechnet nach eigenen Angaben mit mehr als 5.000 Teilnehmenden bei den Warnstreiks.

Echte Lösungen für spürbare Aufwertung

Die stellvetretende Verdi-Landeschefin Hanna Binder teilte zu den Warnstreiks mit, sie wollten den Arbeitgebern unmissverständlich klarmachen: Die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst erwarteten nächste Woche echte Lösungen für ihre Belastung und eine spürbare Aufwertung. Hintergrund der seit einigen Wochen regelmäßig stattfindenden Warnstreiks sind die Tarifverhandlungen für Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst in ganz Deutschland. Diese waren nach Angaben von Verdi Ende März ergebnislos vertagt worden. Am 16. und 17. Mai soll in Potsdam weiterverhandelt werden.

Die Arbeitgeberseite hatte die Warnstreiks zuletzt regelmäßig als unverhältnismäßig kritisiert und erklärt, man sei in konstruktiven Verhandlungen. Verdi fordert für bundesweit rund 330.000 Beschäftigte bessere Arbeitsbedingungen, Maßnahmen gegen Fachkräftemangel und eine höhere Eingruppierung vieler Mitarbeiter. In Baden-Württemberg sind nach Angaben der Arbeitgeber rund 50.000 Menschen betroffen.

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