Karlsruhe (pm/dk) – Matchwinner Fabian Schleusener beschrieb seinen Last-Minute-Treffer zum 2:1 gegen Schalke 04 als „unbeschreibliches Gefühl“ – und viele KSC-Fans, die das Spektakel live erlebt haben, dürften ihm zustimmen. Viel Zeit zum Feiern bleibt Trainer Christian Eichner und seiner Mannschaft allerdings nicht: Schon am Samstag steht im Rahmen des 12. Spieltags die nächste Partie an – diesmal auswärts beim DSC Arminia Bielefeld. Anpfiff ist um 13 Uhr in der Bielefelder Schüco-Arena.
Spätestens seit der vergangenen Saison kennt jeder die Arminia: Als Drittligist gelang dem Team die Sensation – der Einzug ins DFB-Pokalfinale. Auf dem Weg dorthin räumte Bielefeld Gegner wie Bremen, Freiburg und Leverkusen aus dem Weg, ehe man im Finale am VfB Stuttgart scheiterte.
Trotzdem war es eine bemerkenswerte Saison: Unter Trainer Mitch Kniat schaffte Bielefeld zudem den direkten Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga – fast ein perfektes Jahr.
Auch in der neuen Spielzeit läuft es ordentlich: Mit vier Siegen und zwei Unentschieden sammelte die Arminia bereits 14 Punkte und steht damit auf dem 9. Tabellenplatz – ein beachtliches Ergebnis für einen Aufsteiger.
Zuletzt überzeugten die Ostwestfalen mit einem 2:0-Heimsieg gegen Elversberg und einem 2:2-Unentschieden gegen Darmstadt.
Die zuletzt starke KSC-Offensive um Torjäger Fabian Schleusener steht erneut im Fokus. Die Arminia hat bereits 18 Gegentore kassiert und zeigt damit Schwächen in der Defensive – Chancen, die Karlsruhe konsequent nutzen muss.
Gleichzeitig darf die KSC-Abwehr nicht nachlassen, denn Bielefeld erzielte bislang 21 Treffer und stellt damit den zweitstärksten Angriff der Liga.
Insgesamt trafen beide Teams 47-mal aufeinander. Der KSC verlor davon 16 Spiele, holte 13 Unentschieden und gewann 18 Partien.
Zuletzt standen sich beide Vereine 2022 gegenüber: Damals drehte Marvin Wanitzek mit einem Doppelpack das Spiel nach frühem Rückstand – am Ende siegte der KSC mit 4:2 im Wildpark.
Die Arminia ist für Cheftrainer Christian Eichner aktuell aber alles andere als ein typischer Aufsteiger. «Sie spielen laufintensiv, sprinten viel, sind physisch stark und fußballerisch gut besetzt», sagte er über den Tabellenneunten. Daher sieht er seine auf Rang fünf stehende Mannschaft trotz des 2:1-Heimsiegs gegen Aufstiegskandidat Schalke 04 auch nicht in der Favoritenrolle.
Personell hat Eichner wieder mehr Möglichkeiten als zuletzt. Zwar fallen Lilian Egloff (Muskelfaserriss), Sebastian Jung (muskuläre Probleme) und Louis Ben Farhat (Mittelfußbruch) weiter aus, Abwehrchef Marcel Franke absolvierte das Training aber wieder komplett, ob der 32-Jährige nach einer längeren Pause erstmals wieder von Beginn an spielt, ließ Eichner noch offen. Mittelfeldspieler Dženis Burnić steht nach Rückenproblemen wieder zur Verfügung.
Die beiden Sturmtalente Leon Opitz und Shiō Fukuda könnten in Bielefeld erneut «eine Option in vorderer Front» sein, meinte Eichner. Beide brächten viel Tempo mit, müssten allerdings «in anderen Bereichen noch zulegen».
Mit derzeit 21 Punkten auf dem 5. Tabellenplatz könnte der KSC mit einem Sieg sogar auf die Aufstiegsränge vorrücken. Hannover (21 Punkte), Elversberg (23) und Schalke (24) liegen in Reichweite.
Eine Niederlage hingegen könnte ein Abrutschen auf Platz 7 bedeuten.
Während Bielefeld versucht, sich aus dem Abstiegskampf zu befreien, rückt Karlsruhe immer näher an die Spitzengruppe heran. Christian Eichner betonte bereits, dass sich seine Mannschaft in der Underdog-Rolle wohlfühlt – umso spannender wird es, wie der KSC nun mit der Favoritenrolle umgeht.