Karlsruhe (dpa/svs) – Ganz Fußball-Deutschland hat heute nach Karlsruhe geschaut: Die Berufungsverhandlungen gegen drei Mitarbeiter des KSC-Fanprojekts am Karlsruher Landgericht enden überraschend schnell. Das Verfahren wird eingestellt – gegen Zahlung von unterschiedlich hohen Geldauflagen – bis zu 3000 Euro.
Nach einem Pyro-Skandal mit elf Verletzten beim Zweitliga-Spiel des Karlsruher SC gegen den FC St. Pauli im November 2022 hatten sich die drei Sozialarbeiter geweigert, in der Aufarbeitung als Zeugen auszusagen. Ihr Verhalten hatten sie damit begründet, dass sie bei ihrer Arbeit auf das Vertrauen der Fans angewiesen seien und dieses Verhältnis schützen müssten.
Ein Zeugnisverweigerungsrecht gibt es in der Sozialen Arbeit aber nur in wenigen Ausnahmefällen. Bundesweit hatten Fan-Verbände zuletzt eine Ausweitung dieses Rechts auf weitere Bereiche der Sozialen Arbeit gefordert.
Mit ihrer Zustimmung zur Einstellung des Verfahrens, so ließen die Angeklagten durch ihre Verteidiger mitteilen, wolle man ein Signal senden und auf die Staatsanwaltschaft zugehen, um die weitere Zusammenarbeit wieder zu verbessern.