Kretschmann: Putin hat die Nachkriegsordnung zerschossen

06. April 2022 , 07:42 Uhr

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) rechnet mit langen und tiefgreifenden Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf Baden-Württemberg und die Welt.  Das Land müsse mit Wohlstandsverlusten rechnen, sagte der Regierungschef am Dienstag in Stuttgart.

Nach diesem Krieg wird die Welt nicht mehr so sein wie vor dem Krieg.

Eine der Hauptaufgaben des Landes sei etwa die Unterbringung der ukrainischen Kinder in Schulen und Kitas. Mit Blick auf die Außenpolitik werde sich die Landesregierung loyal zur Bundesregierung verhalten, versprach Kretschmann. Die Welt werde sich dramatisch ändern. Die geplanten Ausgaben für Verteidigung fehlten etwa an anderen Stellen. Der Krieg habe tiefgreifende Auswirkungen auf die Energiepolitik. Das Leben werde teurer. Geopolitisch bildeten sich vielleicht neue Achsen, neue Lieferkettenströme, Rohstoffströme, Preisbildungen. «Putin und seine Gesellen» würden nicht nur einen Vernichtungskrieg in der Ukraine führen, sagte Kretschmann – Putin habe auch die «ganze Nachkriegsordnung mit zerschossen».

Menschen werden pessimistischer

Die Menschen in Baden-Württemberg sehen wegen des Kriegs in der Ukraine deutlich pessimistischer nach vorne als bislang. Nach einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage im Auftrag aller Tageszeitungen im Südwesten ist der Zukunftsoptimismus sogar so niedrig wie nie zuvor in den vergangenen sieben Jahrzehnten. 33 Prozent der Befragten sind demnach skeptisch, weitere 34 Prozent haben sogar Befürchtungen beim Gedanken an die kommenden Monate. Hoffnungsvoll seien dagegen nur 24 Prozent der Menschen.

Hilfsbereitschaft ungebrochen

Dennoch ist die Hilfsbereitschaft der Befragten den geflüchteten Menschen aus der Ukraine gegenüber ausgesprochen groß, wie aus der Befragung hervorgeht: 44 Prozent der befragten Baden-Württemberger würden grundsätzlich Flüchtlinge bei sich aufnehmen, nur jeder Dritte (33 Prozent) schließt das aus. Von den Befragten, die auch die Möglichkeit haben, bei sich zu Hause einen oder mehrere Geflüchtete aufzunehmen, zeigen sich sogar 68 Prozent offen dafür, auch tatsächlich Menschen aufzunehmen, die auf der Flucht sind.

 

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