Baden-Württemberg (dpa/dk) – Das Thema Wolf und dessen Umgang sorgt im Südwesten immer wieder für Diskussionen. Ministerpräsident Winfried Kretschmann begrüßt nun die Entscheidung, den Schutzstatus der Wölfe zu lockern, und hält ein härteres Vorgehen für sinnvoll. Diese Entscheidung könnte dazu führen, dass Wölfe unter bestimmten Umständen leichter abgeschossen werden können.
„Die Rückstufung macht jetzt das Wolfsmanagement händelbar“, erklärte Kretschmann in Stuttgart. Der Grünen-Politiker sagte, dass der bisher hohe Schutzstatus in einigen Regionen, vor allem in Niedersachsen, zu Problemen geführt habe. Dort habe die große Zahl an Wölfen den Umgang mit den Tieren erschwert, und es sei schwieriger geworden, das Wolfsmanagement effektiv umzusetzen.
Der Europarat hat nun grünes Licht für ein schärferes Vorgehen gegen Wölfe gegeben. Der zuständige Ausschuss stimmte einem Antrag zu, der vorsieht, den Status des Wolfs von „streng geschützt“ auf „geschützt“ zu senken. Damit könnte die Jagd auf Wölfe unter bestimmten Bedingungen erleichtert werden. Bevor diese Regelung jedoch in Deutschland gelten kann, muss EU-Recht geändert werden.
Im Südwesten gibt es derzeit nur eine sehr kleine Anzahl an Wölfen, weniger als ein halbes Dutzend. Daher wird die mögliche Erleichterung beim Abschuss von Wölfen in dieser Region voraussichtlich keine großen Auswirkungen haben. Landesumweltministerin Thekla Walker (Grüne) erklärte bereits, dass diese Neuregelung vor allem für Länder mit größeren Wolfspopulationen relevant ist.