Kommt der Atomkraftwerk-Schutt aus Philippsburg in den Enzkreis?

05. Februar 2025 , 15:07 Uhr
Philippsburg/Enzkreis (dpa/dk) – Seit Jahren schwelt der Streit um die Entsorgung von Bauschutt aus dem abgeschalteten Atomkraftwerk Philippsburg – nun scheint eine Lösung gefunden zu sein. Wie das Regierungspräsidium Karlsruhe und der Energieversorger EnBW mitteilen, wurden Vereinbarungen ausgehandelt, um den Konflikt zu lösen. Details dazu wurden noch nicht bekannt gegeben, da die Vereinbarungen erst unterzeichnet und in Kraft gesetzt werden müssen.

Langjährige Diskussion um Deponien

Kern des Streits war die Frage, wohin der anfallende Bauschutt aus den beiden Reaktoren des Rückbauprojekts gebracht werden kann. Das Land Baden-Württemberg wollte, dass diese sogenannten freigemessenen, nicht radioaktiven Abfälle unter anderem auf der Deponie Hamberg im Enzkreis entsorgt werden dürfen. Doch der Enzkreis hatte sich über Jahre hinweg geweigert, diesen Müll anzunehmen – mit der Begründung, dass die Deponie dafür nicht zugelassen sei.

Diese Blockade hatte zu Verzögerungen beim Rückbau des Atomkraftwerks geführt. Die EnBW geht derzeit davon aus, dass rund 16 300 Tonnen solcher Abfälle deponiert werden müssen. Der Landkreis Karlsruhe verfügt selbst nicht über eine geeignete Deponie für diesen speziellen Bauschutt.

Weitere Rückbauprojekte in der Region

Neben dem Rückbau des AKW Philippsburg gibt es im Landkreis Karlsruhe noch weitere kerntechnische Projekte. Dazu gehören unter anderem die ehemaligen Forschungsanlagen der Kerntechnischen Entsorgung Karlsruhe GmbH (KTE). Mit der jetzt in Aussicht stehenden Einigung könnte der Rückbau des Atomkraftwerks endlich vorankommen.

Sobald die getroffenen Vereinbarungen offiziell unterzeichnet sind, sollen weitere Informationen zu den Details der Lösung veröffentlicht werden.

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