Kölner Oberbürgermeisterin begeistert über Karlsruher Kombilösung

18. Januar 2024 , 09:54 Uhr
Karlsruhe (pm/dk) – In der Fächerstadt gab es am Mittwoch hohen Besuch aus der Domstadt – Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker war zu Gast. Dort debattiert man aktuell über eine „Tunnel-Lösung“ – und wo informiert man sich da besser als in Karlsruhe.

Köln plant mit 90-Meter-Bahnen

Anlass für den Besuch im Badischen war ein in der Domstadt geplantes Vorhaben. Dort beschäftigt sich die Verwaltung mit der Kapazitätserweiterung des Nahverkehrs und der Aufwertung des öffentlichen Raums auf der Ost-West-Achse rund um Neumarkt und Rudolfplatz, was wiederum Bestandteil des städtebaulichen Masterplans Innenstadt ist. Da in diesem Jahr die Grundsatzentscheidung ansteht, ob eine Tunnel-Lösung gewählt werden soll, „sind wir sehr auf Ihre Tipps angewiesen“, bekräftigte Oberbürgermeisterin Reker den Gastgebenden. Gemeinsam mit ihr angereist waren Stadtplanungs- und Baudezernent Markus Greitemann sowie Mobilitätsdezernent Ascan Egerer. Letzterer, der als früherer technischer Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe fast schon ein „Heimspiel“ in der Fächerstadt hatte, berichtete von den Kapazitätsproblemen der Kölner Verkehrsbetriebe auf der Stadtbahnlinie 1. Abhilfe schaffen soll dort zukünftig der Einsatz von 90 Meter langen Bahnen, allerdings erfordert dies umfangreichere bauliche Maßnahmen.

Zustimmung bei Bevölkerung gewachsen

Ohne die Kombilösung „hätten wir uns vom ‚Karlsruher Modell‘ verabschieden müssen“, betonte Mentrup die verkehrliche Bedeutung des hiesigen Großprojekts. Nur durch die Tunnel-Variante habe man die gewohnte Bedienungsqualität erhalten und zugleich auch eine „multiple Nutzung des öffentlichen Raums“ gewinnen können. Trotz mancher „Querschläge“ während der Bauzeit sei die Zustimmung bei der Bevölkerung deutlich gestiegen, berichtete der OB. Auch mit dem Einzelhandel habe man stets ein gutes Verhältnis gepflegt, „da ist mehr Vertrauen entstanden“. Ein Resultat dessen sei die steigende Investitionsbereitschaft des Handels.

„Öffentlicher Raum erheblich aufgewertet“

Während Frank Nenninger, Geschäftsführer der Karlsruher Schieneninfrastruktur-Gesellschaft (KASIG), auf die baulichen Aspekte der Kombilösung einging, stellte Planungsamts-Leiterin Prof. Anke Karmann-Woessner das räumliche Leitbild der Stadt vor. Ein Schwerpunkt des Erfahrungsaustausches lag in der Frage, wie in Karlsruhe die Rahmenbedingungen zur Finanzierung und Förderung des Vorhabens strukturiert sind, um die Belastung des städtischen Haushalts von Beginn an bestmöglich zu schonen. Darüber hinaus standen neben bautechnischen Herausforderungen insbesondere steuerungsbezogene Themen im Vordergrund.
Nach dem anschließenden Rundgang über den Marktplatz, durch die unterirdischen Haltestellen und zur Kriegsstraße zeigte sich Oberbürgermeisterin Reker von dem Gesehenen beeindruckt: „In Karlsruhe hat das dazu beigetragen, dass der öffentliche Raum ganz erheblich aufgewertet werden konnte“. Baudezernent Greitemann bekräftigte darüber hinaus die Absicht, gerade bei verkehrsplanerischen Aspekten weiter mit Karlsruhe im Austausch bleiben zu wollen.

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