Karlsruhe (dk) – Die KIT SC Engineers stehen vor dem größten Erfolg ihrer Vereinsgeschichte: Der studentisch geprägte Football-Verein aus Karlsruhe könnte schon bald in die zweithöchste Football-Liga aufsteigen. Abteilungsleiter, Coach und Spieler Mirco Ebel erklärt, warum das für ein Team wie die Engineers etwas ganz Besonderes ist – und wie die Chancen stehen.
„Der Kit SC ist ein studentischer Sportverein. (…) Der größte Pool an Spielern, den wir haben, besteht mit knapp 70 % aus Studenten“, erklärt Ebel. Für die Mannschaft bedeutet das, dass es durch Studienzeiten und Abschlüsse regelmäßig einen großen Wechsel gibt. „Das ist ein besonderes Konzept, was wir haben, dass wir sehr viel in die Ausbildung investieren, weil wir halt wissen, die Studenten, die kommen, die sind in drei oder fünf Jahren auch wieder weg.“
Trotz dieser Herausforderungen spielen die Engineers derzeit auf höchstem Niveau. In den letzten beiden Jahren gelang ein Durchmarsch von der vierten in die dritte Liga – jeweils als ungeschlagener Meister. Nun soll es in die zweite Bundesliga gehen.
„Das ist, glaube ich einmalig. Also wir sind – sollten wir das schaffen – das einzige Team mit so einer Struktur, mit so einem regen Wechsel“, betont Ebel. Während andere Vereine seit Jahren mit denselben Spielern antreten, wechseln bei den Engineers regelmäßig große Teile des Kaders. Dass die Karlsruher trotz dieser Umstände so erfolgreich sind, sieht Ebel als Besonderheit: „Wir sind der Underdog, wir sind auch als Underdog in die Saison gestartet. (…) Von Liga vier ungeschlagen letztes Jahr aufgestiegen in die dritte Liga, dieses Jahr ungeschlagen Meister in der dritten Liga geworden.“
Der Weg in die 2. Bundesliga führt über eine Relegationsrunde: „Es gibt drei Regionalligen, die für den Aufstieg in die zweite Bundesliga Süd qualifiziert sind. (…) Das erste Spiel findet am Samstag statt, am 13.09. um 17:00 auf dem Kunstrasen. Da spielen wir gegen Bad Homburg. Und wenn wir das Spiel gewinnen können und dann zwei Wochen später Augsburg schlagen könnten, sind wir sportlich qualifiziert.“
Doch nicht nur sportlich müssen die Engineers abliefern. Mit der 2. Liga kommen neue Anforderungen: „Wir müssen am Gameday investieren, dass wir Livestreams anbieten können. (…) Wir brauchen ein paar Infrastrukturthemen wie so eine digitale Anzeigetafel.“ Hinzu kommen höhere Kosten für Reisen und Organisation.
Sportlich sieht Ebel sein Team gut gerüstet, will aber nicht zu große Erwartungen schüren: „Natürlich. Die Meister aus den anderen Ligen sind teilweise auch ungeschlagen. (…) Aber die Chancen sind da und die wollen wir nutzen.“
Was die Engineers stark macht, ist auch ihre Philosophie: Sie verzichten bewusst auf sogenannte Importspieler aus den USA und setzen auf eigene Ausbildung. „Ich glaube, wenn man zweimal in Folge ungeschlagen Meister geworden ist, dann will man auch diese Herausforderung haben.“
Das erste Relegationsspiel gegen Bad Homburg findet am Samstag um 17 Uhr auf dem Kunstrasen zwischen dem KIT-Campus und dem Wildparkstadion statt. „Eintritt kostet es tatsächlich in diesem Jahr nichts. (…) Wir möchten, dass das quasi an jeden geöffnet ist, jeder vorbeikommen kann, sich ein Bild machen kann und hoffentlich ein super Spiel auf dem Spielfeld genießen kann.“