Karlsruhe (pm/svs) – KI – Künstliche Intelligenz begegnet uns ja immer öfter. Ob es die Kids sind, die von Chat GPT ihre Aufsätze schreiben lassen, oder bearbeitete Bilder, die mit der Realität nichts mehr zu tun haben. So viel Spielerei wir mit KI anstellen können, so hilfreich kann Künstliche Intelligenz aber auch sein. Im Europabad Karlsruhe soll KI jetzt sogar Leben retten.
KI als Beckenaufsicht?
Seit Februar setzt das Europabad Karlsruhe das Ertrinkungserkennungssystem Lynxight ein, um die Sicherheit der Badegäste zu erhöhen und das Badpersonal in der Beckenaufsicht zu unterstützen. Mittels installierter Kameras überwacht das Ertrinkungserkennungssystem Lynxight das Außenbecken im Europabad Karlsruhe. Über Smartwatches erhält das Personal Hinweise über mögliche Ereignisse im Außenbecken, die eine Überprüfung der Situation durch das Personal erfordern. Seit Beginn des Einsatzes des Systems wurden bereits über 1000 Ereignisse registriert, wobei es zu keinen ernsthaften Vorfällen kam, die ein Eingreifen erforderlich gemacht hätten.
Personal wird informiert
Da das System mit jeder Meldung dazu lernt, löst es aktuell eine noch hohe Anzahl an Meldungen aus, die das Personal via Feedback-Funktion bewertet. Es zeigt sich, dass die meisten dieser Meldungen durch kurze Tauchgänge ausgelöst werden und kein tatsächliches Risiko darstellen. Das Personal ist optimistisch, dass das System durch das kontinuierliche Feedback zukünftig eine wertvolle Hilfe im Badbetrieb darstellen werde, so Kevin Drobot, stellvertretender Schichtführer des Europabades Karlsruhe.
Datenschutz wird erfüllt
In Bezug auf den Datenschutz erfüllt das Lynxight-System alle Anforderungen. Es werden keine Bilddaten gespeichert, sondern lediglich Bewegungsmuster, die zur Verbesserung des Systems genutzt werden. Oliver Sternagel, Amtsleiter und Geschäftsführer der Karlsruher Bädergesellschaft resümiert, dass das Europabad mit der Einführung des Systems seiner Linie treu bleibe, sowohl die Sicherheit seiner Gäste zu priorisieren als auch innovative Technologien einzusetzen, um den Badbetrieb kontinuierlich zu verbessern und die Mitarbeiter*innen zu unterstützen. Auch im Fächerbad Karlsruhe ist das System bereits schon installiert und wird bald eingesetzt.
Die Fakten zu Lynxight zusammengefasst
• Im Einsatz seit dem 9. Februar 2024 im Europabad zur besseren Übersicht im Außenbecken
• KI-basiert
• Vollständiges Echtzeitverständnis der Vorgänge über und unter Wasser mittels Kameras
• Übertragung der Ereignisse direkt auf die Smartwatches des Badpersonals
• Unterstützung des Badpersonals während des Badbetriebs
• Drei unterschiedliche Alarmstufen
o Rot: Gefahr – Achtung auf gefährliches Untertauchen
o Gelb: Mögliche Gefahr – Verdacht auf Untertauchen
o Blau: Beratend – Hinweise wie bspw. Überfüllung
• Unterstützende Funktionen des Systems
o Genaue Lokalisierung im Beckenbereich
o Videovorschau zur Überprüfung der Situation
o Bei Notfall, Möglichkeit zur direkten Anforderung von Hilfe an alle aktiven Uhren
• Ein stetig lernendes System
o Feedback-Funktion
War der Hinweis hilfreich/informativ?
War der Hinweis irrelevant?
• Live-Überwachung der Becken remote möglich
o Risiko-Einstufung
o Ansicht der aktuellen Personenanzahl im Außenbecken
o Auswertungsfunktion im Dashboard (Anzahl der Ereignisse im ausgewählten Zeitraum, Einstufung in die Alarmstufen)