Karlsruhe und Pforzheim bekämpfen den Eichenprozessionsspinner

28. April 2022 , 14:04 Uhr

Karlsruhe/Pforzheim (pm/lk) – Die Städte Karlsruhe und Pforzheim starten in diesen Tagen mit der Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners. Der Schädling breitet sich durch den Klimawandel immer weiter bei uns aus.

Allergische Reaktionen beim Menschen

Die Raupen des Eichenprozessionsspinners fressen sich an den austreiben Blättern der Bäume satt und verursachen so erhebliche Schäden. Aufgrund des milden Winters rechnen Experten in diesem Jahr mit mehr Raupen, als im Vorjahr. Außerdem entwickeln die Raupen Brennhaare, die Nesselgift enthalten. Bei Kontakt kann es zu Ausschlägen, Schwellungen, extremen Juckreiz oder Brennen kommen. Wer die Härchen einatmet, kann auch mit Bronchitis, schmerzhaftem Husten oder Asthma reagieren. Schwindel, Fieber, Abgeschlagenheit und Bindehautentzündung treten teilweise als Begleiterscheinung auf.

Karlsruhe setzt auf Pflanzenschutzmittel

Die Stadt Karlsruhe beginnt in diesen Tagen mit der saisonalen Prophylaxe zur Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners. Dafür werden stadtweit rund 2.700 Eichen mit einem Pflanzenschutzmittel auf Basis von Neemöl behandelt und vor Befall geschützt. Über ein Standrohr spritzen Fachleute das mit Wasser vermischte, aus den Samen des Neembaumes gewonnene Öl vom Fahrzeug aus in die Baumkronen. Neemöl ist ein natürliches Öl, das aus den Samen des Neembaumes gewonnen wird. Das Mittel ist für Säugetiere, Vögel und ausgewachsene Insekten unbedenklich, verhindert bei Larven aber das Häuten und Verpuppen und somit den Übergang in das nächste Wachstumsstadium.

Pforzheim bekämpft natürlich und chemisch

Die Stadt Pforzheim startet in der kommenden Woche mit der Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners. Bereits im letzten Jahr sind auf Spielplätzen, in Parks und Grünanlagen Vogelnistkästen aufgehängt worden. So sollen die Raupen auf natürliche Art bekämpft werden. Denn Vögel fressen die Raupen, bevor sie sich entwickeln können. Aber auch chemische Schädlingsbekämpfer kommen zum Einsatz. Bäume, an denen ein Befall erwartet wird, werden mit einem biologischen Präparat besprüht. Sollte dennoch ein Befall entstehen, werden die Raupen von einer Fachfirma abgesaugt.

So erkennen Sie Eichenprozessionsspinner

Die Raupen sind grau-schwarz, können bis zu fünf Zentimeter lang werden und haben auffallend helle Härchen. Im Mai schlüpfen die Larven und im Juni sind sie unterwegs. Die Raupen fressen Eichenblätter und überziehen Stämme und Äste in langen Prozessionen – daher der Name.

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