Karlsbad führt Katzenschutzverordnung ein – PETA fordert landesweite Regelung

22. Oktober 2025 , 13:29 Uhr

Karlsbad (pm/dk) – Die Gemeinde Karlsbad hat beschlossen, ab dem 1. Mai 2026 eine Katzenschutzverordnung einzuführen. Ziel ist es, die Zahl heimatloser Katzen zu verringern und Tierleid nachhaltig zu verhindern. Künftig müssen Freigängerkatzen kastriert, gekennzeichnet und registriert werden.

Karlsbad als Vorreiter in Baden-Württemberg

Laut der Tierschutzorganisation PETA leben bundesweit rund zwei Millionen heimatlose Katzen unter schlechten Bedingungen. Viele seien krank, unterernährt oder verletzt. „Der Beschluss der Gemeinde Karlsbad trägt langfristig dazu bei, das Leid vieler freilaufender und heimatloser Katzen deutlich zu verringern. Wir danken den Verantwortlichen für diese tierfreundliche und zukunftsweisende Entscheidung“, so Björn Thun, Fachreferent bei PETA. Er fordert, dass Baden-Württemberg dem Beispiel folgt: „Da Katzen keine Ortsgrenzen kennen, bleibt es jedoch unerlässlich, dass Baden-Württemberg eine landesweite Regelung zum Schutz der Tiere und zur Reduzierung ihres Leids einführt.“

Katzenpopulation außer Kontrolle

Eine einzige unkastrierte Katze kann gemeinsam mit ihren Nachkommen innerhalb von sieben Jahren bis zu 370.000 Nachkommen zeugen. Durch die Verordnung soll dieser Kreislauf durchbrochen werden. In über 2000 Städten und Gemeinden in Deutschland gelten bereits ähnliche Regelungen – darunter auch ganze Bundesländer wie Berlin, Bremen und Niedersachsen.

Vorteile einer flächendeckenden Regelung

Eine landesweite Katzenschutzverordnung könnte laut PETA nicht nur das Tierleid verringern, sondern auch Tierärzte, Tierheime und Veterinärämter entlasten. Registrierte Tiere ließen sich schneller ihren Besitzern zuordnen, zudem würden gefährliche Krankheiten wie FIP, FIV und FELV sowie die auch für Menschen relevante Toxoplasmose eingedämmt.

Neben dem Tierwohl spiele auch der Naturschutz eine Rolle: Laut Studien gefährdet die hohe Zahl frei lebender Katzen die Artenvielfalt, da sie durch ihren Jagdtrieb zahlreiche Vogel- und Reptilienarten dezimieren.

Anzeige
Artenvielfalt Baden-Württemberg Freigängerkatzen Karlsbad Kastrationspflicht Katzen Katzenschutzverordnung Peta Tierheime Tierschutz Tierwohl

Das könnte Dich auch interessieren

04.07.2025 Schwerer Unfall bei A8-Auffahrt Karlsbad: Motorradfahrer von Auto erfasst Karlsruhe/Karlsbad (pol/dk) - Auf der L609 kam es am Freitagnachmittag zu einem schweren Verkehrsunfall. Ein Autofahrer war von Waldbronn in Richtung Stupferich unterwegs und stieß kurz vor der Autobahnauffahrt zur A8 mit einem Motorradfahrer zusammen. Der musste mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus. 05.04.2025 Pforzheim führt Katzenschutzverordnung ein Pforzheim (pm/dk) – Die Stadt Pforzheim geht einen weiteren Schritt zum Schutz freilebender Katzen: Die vom Gemeinderat am 18. Februar 2025 beschlossene Katzenschutzverordnung tritt nach ihrer öffentlichen Bekanntmachung am 6. April 2025 in Kraft. Ziel der Verordnung ist es, das Leid streunender und oft kranker Tiere nachhaltig zu mindern und ihre unkontrollierte Vermehrung zu verhindern. 09.10.2025 Rebhuhn ist Vogel des Jahres 2026 Region (pm/dk) – Es steht fest: Das Rebhuhn ist der Vogel des Jahres 2026. Mit überwältigender Mehrheit konnte sich der stark bedrohte Hühnervogel bei der öffentlichen Wahl des NABU und des Landesbunds für Vogel- und Naturschutz (LBV) durchsetzen. Mehr als 184.000 Menschen haben ihre Stimme abgegeben – ein neuer Rekord. 19.09.2025 Earth Night am 19. September: Baden-Württemberg setzt ein Zeichen gegen Lichtverschmutzung Baden-Württemberg (pm/dk) – Am 19. September heißt es wieder: Licht aus für die Earth Night. Die Aktion der „Paten der Nacht“ ruft Bürgerinnen, Bürger und Kommunen dazu auf, für eine Nacht auf Außenbeleuchtung zu verzichten. Ziel ist es, auf die Folgen der zunehmenden Lichtverschmutzung aufmerksam zu machen und die Artenvielfalt zu schützen.