Müden (dk) – Aufgrund eines Schiffsunfalls, der die Schleuse auf der Mosel beschädigte, bleibt der Schiffsverkehr bis Ende März 2025 stark eingeschränkt. Sven Schmitt, Leiter der Schiffsbetriebe am Rheinhafen Karlsruhe, erklärt die Situation und die getroffenen Maßnahmen im Interview.
„Es gibt keine alternativen Strecken. Die einzige Möglichkeit, die man hat, ist auf Schienenverkehr oder eben LKW umzusteigen“, so Schmitt. Für den betroffenen Schiffsverkehr wurden jedoch Notlösungen gefunden. „Vor ein paar Tagen hat man angefangen, eine Notschleuse zu bauen“, beschreibt der Leiter der Schiffsbetriebe die aktuelle Lösung. Dabei wird die zerstörte Schleuse mit Stahlträgern ausgebessert, um den Schiffsverkehr weiterhin zu ermöglichen.
„Das Schleusentor ist komplett zerstört, inklusive der Verankerung, und das sind schon enorme Schäden“, erklärt Schmitt zur Reparatur der Schleuse. Es werde viel Zeit und Arbeit erfordern, um alles neu zu bauen. „Man muss das alles komplett neu vermessen und einfach neu bauen“, so Schmitt weiter. Die Reparatur ist eine große Herausforderung und wird voraussichtlich bis Ende März dauern.
Besonders betroffen sind die Industriebetriebe, die auf Schiffsverkehr angewiesen sind, insbesondere Kohlekraftwerke, die schnell Kohle über die Mosel transportieren. Schmitt erklärt: „Wenn es noch länger dauert, dann irgendwann mit Sicherheit.“ Der Umstieg auf Lkw und Schienenverkehr sei zwar möglich, aber nicht ideal: „Es dauert nur, aber es geht.“
„Es ist eher wie ein Verkehrsunfall“, beschreibt Schmitt den Vorfall und vergleicht ihn mit einem möglichen Vorfall, bei dem eine wichtige Brücke im Straßennetz einstürzt. So wie es bei einer Brücke keine direkte Umgehung gibt, gibt es auch bei der Mosel keine weiteren Schleusen: „Man muss da durch“, sagt Schmitt.
Auf die Frage, ob in Zukunft mehrere Schleusen gebaut werden, antwortet Schmitt: „Gehört habe ich dazu noch nichts. Das ist Politik.“ Aktuell bleibt die Reparatur der bestehenden Schleuse die einzige Lösung.