Karlsruhe (pm/dk) – Der Karlsruher Zoo hofft auf baldigen Nachwuchs bei den Eisbären. Dabei gab es jetzt den ersten Schritt – Eisbär Kap und Neuankömmling Nuka sind sich heute erstmals begegnet.
Die beiden Eisbären Kap und Nuka sind im Zoo Karlsruhe erstmals direkt aufeinandergetroffen. Der Premierenkontakt verlief zurückhaltend und ohne Aggressionen zwischen den beiden Tieren. Am frühen Morgen des 13. März wurden alle Abtrennungen zwischen den beiden Anlagenbereichen und in den Innenboxen geöffnet. Im unteren Teil, wo es einen Durchgang zwischen den beiden Bereichen gibt, standen sich die Bären das erste Mal gegenüber.
„Am Anfang ist sie kurz erschrocken“, berichtet Revierleiter Moritz Ehlers.
Dann hat sie nach wenigen Minuten aber vorsichtiges Interesse gezeigt. Und Kap hat sie zum Glück nicht bedrängt, damit war es recht entspannt. Darüber sind wir sehr froh, bei Wildtieren kann man nie vorhersagen, wie solch eine Zusammenführung läuft.
Im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) wurde Nuka vergangene Woche von Belgien nach Karlsruhe transportiert. Kap gilt als einer der genetisch besonders wertvollen Eisbären im EEP. Er hatte sich bislang nur einmal fortgepflanzt, Nuka hat noch keine Nachkommen. „Mittelfristig hoffen wir auf eine erfolgreiche Zucht der beiden Tiere, müssen jedoch erst einmal abwarten, wie es sich zwischen ihnen entwickelt“, erläutert Zoodirektor Dr. Matthias Reinschmidt.
Nuka wurde am 26. November 2016 im Aalborg Zoo in Dänemark geboren und lebte die vergangenen vier Jahre im Zoo Pairi Daiza in der belgischen Provinz Hennegau. Kap kam am 16. Oktober 2000 in Moskau zur Welt, seine genetische Linie ist außer bei der 19. Dezember 2022 im Tierpark Hagenbeck geborenen Anouk noch nicht weitergegeben worden.
Der Eisbär wird von der Weltnaturschutzunion auf der Roten Liste als „gefährdet“ geführt. Der Bestand in der Natur wird auf rund 25.000 Tiere geschätzt. Das Vorkommen ist fragmentiert und verteilt sich auf unterschiedliche Gebiete des Nordpolargebiets. Mit dem EEP soll eine Reservepopulation in Menschenobhut erhalten werden. In der Natur ist die Art durch den Klimawandel und das damit schwindende Eis, aber auch die verstärkte Förderung von Erdöl und Erdgas in den arktischen Regionen gefährdet.