Region (dnw) – Junge Menschen in Baden- Württemberg sorgen sich ums Geld. Ältere, um den sozialen Frieden im Land. Das geht aus dem aktuellen Baden-Württemberg-Report hervor – dem Stimmungsbarometer der neuen welle und aller anderen Privatradios im Südwesten.
Die Sorge vor Unfrieden im Land steigt sprunghaft an. 61 Prozent befürchten soziale Unruhen. Vor allem die Frauen und Menschen über 50 Jahre. Diese könnten in Zusammenhang stehen mit der wachsenden Sorge einer Flüchtlingskrise, die jetzt aktuell vor allem bei den Älteren mit einem historischen Höchstwert von 77 Prozent gemessen wurde. Ganz anders ticken die Jungen unter 30 Jahren. Hier sind steigende Lebenshaltungskosten und die Inflation mit rund 80 Prozent die beiden einzigen großen Sorgentreiber. Klimawandel und Migration spielen bei den Jungen eine untergeordnete Rolle.
Woche für Woche bewerten 1000 Baden-Württemberger in einer repräsentativen Befragung die gesellschaftliche Entwicklung und schildern ihre Ängste und Sorgen. Im aktuellen Oktober-Report liegt die Sorge vor sozialen Unruhen inzwischen gleichauf mit den Ängsten um die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands. Vor dem Hintergrund des aktuellen Nahost-Konflikts und der immer weiter steigenden Flüchtlingsproblematik fürchten vor allem Frauen und Menschen über 50 sozialen Unfrieden. Und was war noch mal Corona? Nur 11 Prozent geben an, den Virus aktuell als ernsthafte Gefahr für die Gesellschaft zu sehen.
Was das Land zusätzlich zerreißt, ist das mögliche Erstarken des Rechtspopulismus. Fast 60 Prozent sagen, dass sie sich vor einer Rechtsströmung mit ausgrenzendem Gedankengut fürchten. Demgegenüber sagen 40 Prozent, die linksliberalen Themen wie Klima und Sozialpolitik bekämen ein zu starkes Gewicht in der politischen Diskussion. Einer der größten Sorgentreiber des letzten Winters war laut Baden-Württemberg-Report die Energie-Versorgung. Dass das Gas nicht reicht, glaubt jetzt nur noch weniger als jeder Zweite und dreht die Heizung auf.
Die gesellschaftliche Frage, ob sich in Deutschland das Arbeiten noch lohnt, wird zur Zerreisprobe. Nur knapp jeder zweite – 46 Prozent – meint in der aktuellen Oktober-Ausgabe des Baden-Württemberg-Reports, es lohnt sich noch in Deutschland zu arbeiten, Tendenz fallend. Vor allem die Jüngeren und die Frauen sehen ein großes Missverhältnis zwischen Arbeit, Lohn und Steuern. Auffallend: Je älter die Befragten werden, desto mehr sind sie der Überzeugung, es lohne sich auch zu arbeiten. Insgesamt ist die Sorge unter den Baden-Württembergern groß, es könnte mit Deutschland wirtschaftlich den Bach runtergehen. Nur jeder Zehnte sagt, die Bundesregierung unternimmt genug um die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu erhalten. Inzwischen will jeder Zweite Neuwahlen. Und das liegt auch daran, dass die Ampelregierung den Menschen nicht schnell genug handelt. Gerade was das Tempo in Wirtschaftsfragen angeht, steht für viele die Ampel auf Rot.
Die Baden-Württemberger fordern mehr Tempo von der Bundesregierung. Nur 8 Prozent finden es angemessen, wie schnell die Ampel bei drängenden Wirtschaftsfragen vorgeht. Das geht aus dem aktuellen Baden-Württemberg-Report hervor. Für dieses repräsentative Stimmungsbarometer hat Radio XY – zusammen mit allen privaten Radiosendern im Land – im Oktober über 1000 Menschen über ihre Sorgen und Nöte, Ängste und Hoffnungen befragt. 79 Prozent sind derzeit mit der Arbeit der Bundesregierung nicht zufrieden. Mehr als jeder zweite will Neuwahlen und nur noch knapp jeder Zweite meint, es lohnt sich noch in Deutschland zu arbeiten, Tendenz fallend. Fast 40 Prozent sagen, die Bundesregierung würde die Sozialleistungen zu weitreichend erhöhen. Stichwort Kindergrundsicherung und Bürgergeld!