Baden-Württemberg (dpa/dk) – Die wirtschaftliche Lage drückt im Land seit Jahren auf die Stimmung. Eine neue Umfrage zeigt nun deutlich: Viele Menschen blicken mit Sorge auf ihre berufliche Zukunft.
Laut einer in Stuttgart veröffentlichten Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der Unternehmer Baden-Württemberg macht sich jeder fünfte Mensch im Südwesten Sorgen um seinen Job. Besonders betroffen: Männer und jüngere Erwerbstätige – sie blicken deutlich pessimistischer auf ihre berufliche Zukunft als Frauen und ältere Beschäftigte.
UBW-Präsident Thomas Bürkle betont, wie tief die Verunsicherung sitzt: „Sie reicht tief in das Zukunftsvertrauen hinein. Wir müssen das ernst nehmen.“
Die Einschätzung der aktuellen Industriesituation fällt ebenfalls kritisch aus. Nur 38 Prozent der Bevölkerung halten sie laut Allensbach-Geschäftsführerin Renate Köcher für gut, 56 Prozent dagegen für schwierig.
Baden-Württemberg ist stark von Autoindustrie, Zulieferern und Maschinenbau geprägt – Branchen, in denen viele Unternehmen bereits Stellenstreichungen angekündigt haben. Bosch plant Tausende Jobs abzubauen, aber auch Porsche, Mercedes-Benz, Daimler Truck sowie zahlreiche Mittelständler bauen Arbeitsplätze ab.
79 Prozent der Befragten glauben, dass eine weiter schwächelnde Industrie den Wohlstand im Land bedrohen würde. Besonders in der jungen Generation wächst laut Köcher die Sorge, nicht mehr das Wohlstandsniveau der Eltern erreichen zu können.
Der Unternehmerverband ließ die Erhebung wenige Monate vor der Landtagswahl durchführen. Am 8. März 2026 wählen die Menschen in Baden-Württemberg einen neuen Landtag. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) tritt nicht mehr an.
In aktuellen Umfragen liegt die CDU mit Spitzenkandidat Manuel Hagel vor den Grünen um Cem Özdemir, den früheren Landwirtschaftsminister.