Die Pollensaison hat begonnen

Immer mehr Pollenallergiker: Das kann eure Beschwerden lindern

27. Februar 2024 , 05:27 Uhr

Region (lea/dpa) – Wer eine Allergie hat, muss aktuell stark sein: Die Pollensaison hat begonnen- momentan fliegen vor allem die Hasel und Erle. Wer damit Probleme hat, sollte dringend die Pollenvorhersage studieren, bevor er raus geht. Aber auch zu Hause kann ich allergische Reaktionen verhindern. Schuld an den vielen Pollen sind mitunter die warmen Winter. Denn durch sie verlängert sich die Pollensaison. Dazu kommen invasive Baumarten, die eigentlich in trockenen und warmen Regionen der Erde heimisch sind, jetzt aber auch in Deutschland Wurzeln schlagen. Ihre Pollen rufen noch stärkere Allergiereaktionen hervor, als Erle, Birke, Hasel und Co. Machtlos ausgeliefert sind die Allergiker unter euch ihren Symptomen aber nicht, erklärt ein Karlsruher Apotheker.

Pollen immer früher

Die Zeit, in der Pollen fliegen können, beginnt früher und endet vergleichsweise spät. Grund dafür ist der verfrühte Blühbeginn der Pflanzen und Bäume. Angeregt durch immer wärme werdendes Klima treibt die Natur wesentlich früher aus als vor einigen Jahrzehnten. Und auch die Pollenkonzentration pro Tag nimmt zu: Vor allem die Menge der Haselnuss- und Birkenpollen steigt an.

Nonstop Allergiebeschwerden durch invasive Pflanzen

„Außerdem verändert sich durch den Klimawandel die Vegetation. Hier verbreiten sich Bäume, zum Beispiel der Götterbaum, die wirklich starke Allergiereaktionen hervorrufen können“, so Hawighorst-Knapstein. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz warnt zudem vor dem „beifußblättrigen Traubenkraut“. Es stammt aus Nordamerika und hat sich bereits in weiten Teilen Deutschlands ausgebreitet.

Über die konkreten Orte, an denen die Pflanze wächst, ist hingegen „derzeit noch recht wenig bekannt“, so das Bundesministerium. Klar ist aber, dass die Pollen des Krauts zu den stärksten Allergie-Auslösern in Deutschland zählen. Allergiker, die eine Kreuzallergie mit dem beifußblättrigen Traubenkraut haben, leiden daher fast das ganze Jahr an Beschwerden.

Allergie-Hotspot in Städten

Daneben sind Städte wahre Allergie-Hotspots. Denn laut einer Studie können Feinstaub und Stickoxide die Allergene in Pollen verändern. So werden sie aggressiver und weisen dadurch eine höhere Allergenität auf. Bei Birkenpollen konnte dieses Phänomen bereits nachgewiesen werden. „Der Mensch auf dem Land hat gegenüber dem Menschen in der Stadt in Bezug auf Allergiereaktionen durchaus Vorteile“, so Hawighorst-Knapstein.

Solange auf dem Land in der Landwirtschaft nicht allzu viele Stickstoffoxide zum Düngen genutzt werden, fügt sie an. Denn der Feinstaub in der Stadt führt zu einer höheren Entzündungsneigung der Schleimhäute. Ist man dann noch allergisch auf Pollen, reagiert das Gewebe überempfindlich. Die Allergiereaktion kann dadurch extremer ausfallen.

Das kann helfen

Ganz beschwerdefrei geht es zwar meistens nicht, aber ein paar Hausmittel und Medikamente versprechen zumindest Linderung. Der Karlsruher Apotheker Henrik Rohde kann eine Nasenspülung wärmstes empfehlen: „Das ist sinnvoll, weil Pollen dadurch von den Schleimhäuten gespült werden können“, erklärt er.

Des Weiteren gebe es Nasensprays, die präventiv das Einwirken von Pollen auf die Nasenschleimhäute verhindern können. „Ein guter Hausmittetipp ist übrigens das Lüften“, so Rohde weiter. In der Stadt solle der Betroffene eher morgens früh zwischen sechs und acht Uhr lüften. Auf dem Land sei es aufgrund der Winde genau umgekehrt: „Da empfiehlt es sich eher, abends die Fenster zu öffnen.“

Abends vor dem Schlafen noch mal die Haare waschen, so bleiben lästige Pollen nicht über Nacht als ungebetener Gast im Bett. „Und Kleidung, die man tagsüber getragen hat, sollte man nicht ins Schlafzimmer bringen.“ Regelmäßiges Staubsaugen, Luftfilter oder Pollenschutzgitter würden auch Linderung versprechen, so der Apotheker. „Aber wenn die betroffene Person wirklich dauerhaft unter allergischen Symptomen leidet, sollte die Therapie mit einem Arzt besprochen werden. Eine Desensibilisierungstherapie kann da helfen.“ Auf dauerhaft frostige, schneebedeckte Winter ist in nächster Zeit zumindest nicht zu setzen.

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