Heimniederlage und Krawalle: KSC-Frust nach Südwest-Duell

19. Oktober 2025 , 15:00 Uhr

Hitzige Auseinandersetzung nach Spiel im Wildpark

Erst verlor der Karlsruher SC das prestigeträchtige Südwest-Derby gegen den 1. FC Kaiserslautern nach einer hitzigen zweiten Hälfte durch ein Gegentor in der Nachspielzeit und musste feststellen, dass es für Aufstiegsambitionen in der 2. Fußball-Bundesliga noch nicht reicht. Danach krachte es auch noch auf den Rängen des Stadions im Karlsruher Wildpark. Für den KSC war es in jeglicher Hinsicht ein gebrauchter Tag.

Karlsruher Fans suchten am Samstag nach der 2:3 (0:2)-Heimniederlage am Zaun des Gästeblocks die Auseinandersetzung mit FCK-Anhängern. Anschließend kam es zu Schlägereien. Polizei und Ordnungsdienst konnten die Situation zwischen den rivalisierenden Lagern erst nach einiger Zeit beruhigen.

Gegen mehrere Festgenommene wird ermittelt

Dabei seien jedoch mehrere Ordnungskräfte von Fans beider Clubs verletzt worden, teilte die Karlsruher Polizei mit. Über das genaue Ausmaß der Verletzungen sei aber „noch nichts bekannt“. In der Folge der Krawalle seien mehrere Personen vorläufig festgenommen worden. Gegen sie werde wegen verschiedener Delikte ermittelt, erklärte ein Pressesprecher der Polizei am Tag nach dem Aufeinandertreffen auf dpa-Nachfrage.

Der FCK verurteilte noch am Abend die Vorkommnisse in einer Stellungnahme. Die Pfälzer kritisierten allerdings auch den Karlsruher Stadionsprecher, der die Situation ihrer Ansicht nach weiter angeheizt habe, statt zu deeskalieren. Zudem sei die Polizei „deutlich zu spät“ eingeschritten, hieß es in dem Statement weiter. Der KSC war für eine Reaktion zunächst nicht zu erreichen.

Der KSC bestreitet diese Vorwürfe. In einem Statement von Michael Becker, Sprecher der Geschäftsführung betonen sie: „Unser Stadionsprecher Martin Wacker wandte sich über unsere Lautsprecheranlage an beide Fanlager, forderte zur Besonnenheit auf. Dabei hat er wiederholt und konsequent an Fairness und Gewaltfreiheit appelliert. Zudem ermahnte er die Fans beider Lager, im Block zu bleiben und nicht weiter zu provozieren. Gleichzeitig hat er auch darauf hingewiesen, dass ein Auswärtssieg im Derby doch freudvoll und ohne Aggression gefeiert werden kann.“.

Sportlich können die Roten Teufel allerdings zufrieden sein. Während sie dank der Tore von Ivan Prtajin (11. Minute), Naatan Skyttä (54.) und Marlon Ritter in der Nachspielzeit (90.+3) nur knapp hinter der Aufstiegszone stehen, muss sich der KSC weiterhin mit einem Platz im Tabellenmittelfeld zufriedengeben.

Für ganz oben reicht es in Karlsruhe noch nicht

„Tut weh, so ein Ausgang“, sagte Karlsruhes Kapitän Marvin Wanitzek. Nach dem 2:2-Ausgleich durch Lilian Egloff in der Schlussphase (83.) habe Kaiserslautern nur noch den Abpfiff herbeigesehnt. „Die haben gar nichts mehr gemacht. Und trotzdem stehen wir als Verlierer da“, sagte Wanitzek. Den zwischenzeitlichen 1:2-Anschlusstreffer hatte Fabian Schleusener (58.) erzielt.

„Wir bekommen zwei Kacktore und lassen uns am Ende ausspielen“, erklärte KSC-Trainer Christian Eichner. „Aber das gehört zur Entwicklung. Die Jungs wollten zu viel.“ Bereits kürzlich beim 3:3 bei Dynamo Dresden hatte seine Elf mögliche Punkte durch ein Gegentor in der Nachspielzeit eingebüßt.

Dass die Badener derzeit nicht ganz oben in der Tabelle angreifen können, hat aber auch strukturelle Gründe. In Abwehrchef Marcel Franke, Außenverteidiger Sebastian Jung und Stürmer Louis Ben Farhat fehlen drei angeschlagene Stammkräfte. Profis mit Erfahrung, die ihren Ausfall kompensieren könnten, gibt es im Kader kaum.

Dennoch hatten die Karlsruher das Spiel in der zweiten Hälfte eigentlich im Griff, am Ende fehlte aber die Balance. Die Ausschreitungen der Fans ließen die Stimmung dann endgültig kippen.

Anzeige
Auseinandersetzungen Frust Karlsruhe KSC Niederlage Ordnungsdienst Polizei Schütz Sicherheit Wildpark

Das könnte Dich auch interessieren

02.11.2025 Matchwinner Schleusener: Zweiter Frühling nach Fast-Abschied Karlsruhe (dpa/nr) - Im Sommer galt Fabian Schleusener beim Karlsruher SC als Auslaufmodell. Mancher Fan belächelte ihn als Chancentod. Doch nun ist der Stürmer ein Symbol des Aufschwungs. Das beweist er gegen Schalke. 27.09.2025 Nur einer trifft - KSC schlägt Magdeburg mit 1:0 Karlsruhe (dpa/nr) - Der Karlsruher SC und der 1. FC Magdeburg erspielten sich in einer spannenden Zweitliga-Partie reihenweise Torchancen, doch nur KSC-Profi Kobald trifft. 18.05.2025 Klares Statement! Marvin Wanitzek verlängert langfristig beim KSC Karlsruhe (ksc/nr) - Ein großes Aufleuchten für den KSC - Marvin Wanitzek ist weiterhin für den KSC an Bord! 29.03.2025 Nächster Auswärtsrückschlag: KSC unterliegt Hertha 1:3 Berlin (dpa/nr) - In der Fremde ist für den Zweitligisten Karlsruher SC derzeit wenig zu holen. Der bisher letzte Auswärtssieg stammt noch aus dem vergangenen Kalenderjahr. Nun verlor der KSC bei Hertha BSC.