Horb am Neckar (pol/dpa/lk) – Drei Wochen nach einer mutmaßlichen Brandstiftung in Horb-Talheim ist die 72 Jahre alte Mutter des Tatverdächtigen jetzt ihren schweren Verletzungen erlegen. Das teilten die Staatsanwaltschaft Rottweil und das Polizeipräsidiums Pforzheim mit.
Nach dem Brand eines Wohnhauses am 29. März in Horb-Talheim ist vergangene Woche die 72-jährige Bewohnerin in einem Krankenhaus ihren schweren Brandverletzungen erlegen. Der 38 Jahre alte Sohn der Frau, welcher ebenfalls schwere Verletzungen erlitten hatte, befindet sich weiterhin in einer Klinik. Das Feuer war offenbar im Obergeschoss des Einfamilienhauses im Birkenweg ausgebrochen.
Bereits früh hatte sich der Verdacht der Brandstiftung gegen den 38-jährigen Zwillingsbruder gerichtet. Den konnte die Polizei wenige Tage später auf einem Parkplatz bei Marxzell festnehmen – etwa 80 Kilometer vom Tatort entfernt. Einer Passantin war der Wagen dort aufgefallen. Die Zeugin hatte den Fahndungsaufruf zu dem 38-Jährigen und seinem Auto gelesen und die Polizei verständigt. Der 38-Jährige wies bei seiner Festnahme schwere Brandverletzungen auf, war jedoch ansprechbar. Er musste vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht werden.
Der Tatverdächtige befindet sich inzwischen in Untersuchungshaft. Er steht im Verdacht, seine Mutter und seinen Zwillingsbruder möglicherweise mit Benzin übergossen und angezündet zu haben. Allerdings hat er sich bislang noch nicht zu den Vorwürfen geäußert. Die Ermittlungen des Kriminalkommissariats Freudenstadt zu den genaueren Umständen der Geschehnisse und dem mutmaßlichen Motiv dauern an.
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