Hauptzollamt Karlsruhe gelingt Schlag gegen Schwarzarbeitsnetzwerk

24. Februar 2025 , 11:15 Uhr

Karlsruhe (pol/dk) – Ein groß angelegtes Schwarzarbeitsnetzwerk ist zerschlagen worden. Das Landgericht Mannheim hat im Februar 2025 sechs Angeklagte verurteilt, die über Jahre hinweg Arbeitslöhne illegal ausgezahlt, Scheinrechnungen verkauft und damit Sozialkassen um rund neun Millionen Euro betrogen haben. Die vier Hauptbeschuldigten müssen mehrjährige Haftstrafen absitzen, während zwei weitere Angeklagte mit Bewährungs- und Geldstrafen davonkamen.

Umfangreiche Ermittlungen des Hauptzollamts Karlsruhe

Die Ermittlungen des Hauptzollamts Karlsruhe begannen bereits Anfang 2023. Ausgangspunkt waren mehrere Geldwäscheverdachtsmeldungen, die von der Financial Intelligence Unit (FIU) des Zolls weitergeleitet wurden. Daraufhin folgte ein groß angelegter Einsatz, bei dem mehr als 350 Zollbeamte im Einsatz waren.

Die Ermittler deckten auf, dass die Angeklagten ein Firmennetzwerk aufgebaut hatten, über das sie nicht erbrachte Leistungen in Rechnung stellten. Diese Scheinrechnungen wurden an verschiedene Unternehmen weiterverkauft. Dadurch entstand der Eindruck eines wirtschaftlich aktiven Unternehmens, während die eigentlichen Betreiber sich auf illegale Weise bereicherten.

„Gegen die vier Hauptverdächtigen wurden noch am Tag des Einsatzes Haftbefehle vollstreckt und erhebliche Vermögenswerte sichergestellt“, erklärt Alina Holm, Sprecherin des Hauptzollamts Karlsruhe. Eine besonders auffällige Entdeckung machten die Ermittler in einer Waschmaschine: Dort fanden sie über 600.000 Euro in Bargeld versteckt.

Haftstrafen und Vermögenseinzug in Millionenhöhe

Das Landgericht Mannheim folgte den Ermittlungsergebnissen und verhängte gegen die vier Hauptangeklagten Haftstrafen von drei bis sieben Jahren ohne Bewährung. Zwei weitere Beteiligte erhielten Bewährungs- und Geldstrafen sowie Auflagen von 100 bzw. 200 Stunden gemeinnütziger Arbeit. Zusätzlich wurden Vermögenswerte in Millionenhöhe eingezogen.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, doch eines steht fest: Durch die Ermittlungen des Hauptzollamts Karlsruhe wurde das illegale Firmennetzwerk endgültig zerschlagen.

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