Karlsruhe (dk) - Ganze sechs Monate ist MiKa, der kleine Eisbär im Karlsruher Zoo, jetzt schon alt. Und ab sofort habt ihr endlich freie Sicht auf den Kleinen! Bisher durften immer nur 50 Besucher gleichzeitig an das Gehege. Nun ändert sich das - zumindest unter der Woche. Und ein Besuch lohnt sich - denn der "jugendliche" MiKa ist jetzt aktiver den je!
Wie der Zoo auf seiner Facebook Seite mitteilt erlauben es die aktuellen Besucherzahlen die Regeln unter der Woche zu lockern. Hier die wichtigsten Änderungen im Überblick:
Gerade in den besucherstarken Osterferien haben sich die Beschränkungen laut Zoodirektor Matthias Reinschmidt bewährt:
Das passt eigentlich alles perfekt für die Besucher, genauso wie für Mika und seine Mutter. Die sind nicht gestresst. Sie zeigen überhaupt keine Stressanzeichen durch die Besucher. Und die kennen ja ihr Revier, ihr Gehege. Und was hinter der Glasscheibe ist, ist eher Abwechslung, wie dass es sie stresst.
Trotzdem haben uns auch immer wieder Nachrichten von enttäuschten Besuchern erreicht. Wie immer im Zoo, kann natürlich nicht garantiert werden, dass ihr die Tiere auch wirklich seht. Laut dem Zoodirektor ist ein Rückzugsort ganz wichtig - " und da haben Tierfreunde auch Verständnis dafür. Und Leute, die in den Zoo kommen, sind in der Regel Tierfreunde."
Gerade Kinder sind immer wieder entzückt, wenn sie den kleinen Eisbären endlich sehen können. Inzwischen ist er auch etwas aktiver - schließlich wurde er vor wenigen Tagen auch schon ein halbes Jahr alt. Der Zoodirektor meint:
Er ist immer ganz eng bei der Mutter, aber eben jetzt beispielsweise auch im tiefen Wasser zu sehen. Und er springt und tobt wie so ein Jugendlicher. Also es ist kein Kleinkind mehr, es ist jetzt so ein junger Rabauke und das ist einfach toll zu sehen, was er da alles für Ideen hat.
Um den Kleinen möglichst aktiv zu sehen hat der Zoodirektor auch einen Tipp, wann ihr vorbei kommen solltet:
Morgens ist er schon ganz aktiv. [...] Dann, wenn sie morgens frisches Futter kriegen und sich das erarbeiten und dann ins Wasser gehen. Also die beste Zeit ist glaube ich immer morgens. Und dann natürlich auch unter der Woche, weil da die Besucherfrequenz geringer ist wie am Sonntag. Da hat man keine langen Schlangen.
Matthias Reinschmidt wird auch nicht müde zu betonen für was MiKa stehen soll. Viele kritisieren die Eisbärhaltung mit guten Argumenten. Der Zoodirektor aber hält dagegen:
Wir wollen den Eisbär als Botschafter haben und die Menschen sensibilisieren [...]. Klimawandel bedeutet aber, dass gerade Eisbären in der Natur als Allerstärkstes betroffen sind. Und ich sage einfach den Besuchern immer - wenn ihr wollt, dass es in 100 Jahren noch Eisbären draußen gibt in der Natur, dann müsst ihr was gegen den Klimawandel tun. Denn das sind unsere Botschafter. Hier und da haben wir wirklich die Möglichkeit. Wir haben eine Kooperation mit dem Polar Bears International und wir sammeln Spenden [...] um die Forschung am Eisbären, am Erhalt der Eisbären in der Natur zu unterstützen. Und das ist uns ganz, ganz wichtig, das zu verbinden.
Dass MiKa auf der Welt ist, ist auch wirklich ein kleines Wunder. Am Anfang ging auch der Zoodirektor noch davon aus, dass es der Kleine nicht schaffen wird:
Es war eine denkbar kritische Situation. Wir haben ein Eisbärweibchen gehabt, das zum Ersten Mal Jungtiere bekommen hat, das keinerlei Erfahrung hatte. Und die bringt es auch nicht in der, aus unserer Sicht optimalen Umgebung, der einen Höhle zur Welt, sondern draußen in der Höhle, wo sie den klimatischen Bedingungen ausgesetzt sind. Deswegen waren wir sehr kritisch und haben gedacht - also alles, was durchkommt, ist ein Wunder. So muss man es wirklich auch sagen. Es waren zwei kleine Eisbären und einer hat überlebt. [...] Und ich habe dann auch immer gesagt, wir überlassen das der Mutter, wenn es nicht klappt, dann hat sie Erfahrung gesammelt und dann klappt es halt im nächsten Jahr besser. Aber so weit ist es gar nicht gekommen. Es hat geklappt und wir sind sehr stolz auf den kleinen MiKa.