Horb am Neckar (fw/tk) – Ein Dachstuhlbrand in einem mehrstöckigen Gebäude hat am Mittwochvormittag für einen Großeinsatz der Feuerwehr gesorgt. Die Löscharbeiten gestalteten sich schwierig. Insgesamt waren über 170 Einsatzkräfte vor Ort.
Die Feuerwehr Horb wurde um 10:35 Uhr mit dem Stichwort „Dachstuhlbrand“ alarmiert. Bereits auf der Anfahrt der ersten Einsatzkräfte war ab dem Ortseingang Rexingen eine dicke Rauchwolke über dem betroffenen Gebäude in der Freudenstädter Straße erkennen.
Der Bewohner des Hauses konnte sich zusammen mit seinem Hund unverletzt ins Freie retten. Beim Eintreffen der Feuerwehr stand bereits der Dachbereich des Gebäudes in Brand, eine massive Ausbreitung in die Dachkonstruktion und die Dämmung war im Gange.
Unmittelbar nach der Lageerkundung wurde eine umfassende Brandbekämpfung eingeleitet. Mehrere Trupps gingen unter Atemschutz in das Gebäude vor, um ein Übergreifen der Flammen auf angrenzende Gebäudeteile zu verhindern und das Feuer einzudämmen. Parallel wurde ein Löschangriff von außen über Drehleitern und Strahlrohre vorgenommen.
Im weiteren Verlauf des Einsatzes verschärfte sich die Situation: Die massive Brandausbreitung in der Dachdämmung und die instabile Bausubstanz erforderten den sofortigen Rückzug der Einsatzkräfte aus dem Gebäude. Die Brandbekämpfung wurde daraufhin ausschließlich von außen fortgesetzt.
Die Löschmaßnahmen wurden erheblich durch den vorherrschenden Wind erschwert, der die Flammen immer wieder anfachte und die Brandausbreitung förderte. Besonders problematisch war die Brandlast der verbauten Dämmstoffe im Dachbereich, die für eine enorme Rauchentwicklung und immer wieder aufflammende Glutnester sorgten.
Aufgrund der starken Rauchentwicklung und teils massiven Sichtbehinderungen wurde über die NINA-Warn-App eine Bevölkerungswarnung für die umliegenden Ortschaften herausgegeben.
Um Glutnester zu erreichen und die immer wieder auflodernden Brandstellen effektiv bekämpfen zu können, musste der komplette Dachstuhl des Gebäudes mithilfe eines Baggers und eines Radladers kontrolliert abgetragen werden. Dies gestaltete sich äußerst aufwändig, da die Konstruktion teilweise nur durch Aufsägen oder Einreißen zugänglich war.
Ein direkt angrenzendes Wohngebäude konnte durch den gezielten Einsatz von Riegelstellungen und Sicherungstrupps im Inneren erfolgreich vor den Flammen geschützt werden. An diesem Gebäude entstand lediglich geringer Schaden, es bleibt weiterhin voll bewohnbar.
Die Feuerwehr Horb a.N. bedankt sich ausdrücklich bei allen unterstützenden Kräften und Organisationen für die hervorragende Zusammenarbeit.
Glücklicherweise kamen bei dem Brand keine Personen zu Schaden. Die Ermittlungen zur Brandursache wurden von der Kriminalpolizei aufgenommen.