Region (dpa/dk) – Die aktuelle Grippewelle hat Baden-Württemberg fest im Griff und breitet sich weiterhin rasant aus. Besonders betroffen sind in diesem Jahr Kinder und Jugendliche: Fast ein Drittel der gemeldeten Fälle betrifft Menschen unter 18 Jahren. Laut Gesundheitsministerium ist der Höhepunkt der Grippewelle noch nicht erreicht.
In der Woche vom 27. Januar bis zum 2. Februar wurden landesweit 4.195 Influenza-Fälle registriert. Das macht über 40 Prozent der bislang 10.353 gemeldeten Grippe-Infektionen in diesem Jahr aus. Besonders auffällig: Die Zahl der Erkrankungen bei 6- bis 18-Jährigen ist im Vergleich zum Vorjahr drastisch angestiegen – von 971 auf 1.726 Fälle. Währenddessen verzeichnen andere Altersgruppen rückläufige Zahlen.
Der hohe Anstieg der Grippefälle bei Kindern schlägt sich auch in den Krankenhäusern nieder. Laut Robert Koch-Institut (RKI) hat sich die Zahl der schwer verlaufenden Fälle bei Schulkindern seit dem Jahreswechsel mehr als verdreifacht. Bundesweit musste etwa jedes sechste Kind zwischen 5 und 14 Jahren mit akuten Atemwegserkrankungen behandelt werden.
Das Gesundheitsministerium betont, dass der aktuelle Influenza-Impfstoff einen wirksamen Schutz gegen die dominierenden Virenstämme bietet. „Lassen Sie sich jetzt noch impfen, eine Grippe-Impfung ist bei niedergelassenen Ärzten und auch in Apotheken möglich“, rät Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne). Zudem helfen Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen und Abstandhalten, um eine Ansteckung zu vermeiden.
Besonders ältere Menschen sind gefährdet, doch ausgerechnet bei ihnen ist die Impfquote in Baden-Württemberg traditionell niedrig. Laut Techniker Krankenkasse (TK) ließen sich in der letzten Grippesaison nur 28 Prozent der über 60-Jährigen impfen – bundesweit waren es im Vergleich 42 Prozent.