Baden-Württemberg (pm/dk) – In Baden-Württemberg rollt die Grippewelle an – und das deutlich früher und heftiger als im vergangenen Jahr. Seit Anfang Dezember wurden bereits 355 bestätigte Grippefälle an das Landesgesundheitsamt gemeldet, im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es nur 77. Gesundheitsminister Manne Lucha zeigt sich besorgt und ruft zum Impfen und zu mehr Vorsicht auf.
„Baden-Württemberg steht am Beginn einer Grippewelle durch Influenzaviren“, sagte Lucha in Stuttgart. Ziel sei es, schwere Krankheitsverläufe zu verhindern und Krankenhäuser zu entlasten. Neben der Grippe nehmen nach Angaben des Ministeriums auch andere Atemwegsinfektionen wie Corona wieder zu.
Derzeit sind verschiedene Grippeviren im Umlauf. Ein aktueller Typ (H3N2) unterscheidet sich zwar von den Erregern, gegen die die Impfstoffe ursprünglich entwickelt wurden. Nach ersten Erkenntnissen schützen die Impfungen aber weiterhin gut vor schweren Verläufen. Der saisonale Impfstoff deckt zudem weitere Virusvarianten ab. Die volle Schutzwirkung baut sich innerhalb von zwei Wochen auf, einen Sofortschutz bietet die Impfung aber bereits direkt nach der Spritze.
Nach Einschätzung der Ständigen Impfkommission gelten ältere Menschen, chronisch Kranke sowie Säuglinge und Kleinkinder als besonders gefährdet. Schwere Grippeverläufe mit Krankenhausaufenthalt treffen vor allem Menschen mit Vorerkrankungen, Personen über 60 Jahre und sehr kleine Kinder. Das Robert Koch-Institut empfiehlt allen Menschen, für die die Stiko eine Grippeschutzimpfung vorsieht, diese auch wahrzunehmen. Dazu zählen unter anderem Menschen ab 60 Jahren, chronisch Kranke, Schwangere, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen sowie medizinisches Personal.
Neben der Impfung setzt der Gesundheitsminister auch auf einfache Alltagsmaßnahmen. Regelmäßiges Händewaschen und Niesen in die Ellenbeuge können helfen, Ansteckungen zu vermeiden. Lucha erinnert außerdem daran, im Krankheitsfall zu Hause zu bleiben: Wer krank ist, soll sich auskurieren und andere nicht gefährden.