Karlsruhe (svs/pm) – So schön die Hitze auch ist, wenn ihr ins Freibad oder an den See wollt. Sie birgt auch Gefahren. In den Landkreisen Karlsruhe und Freudenstadt herrscht derzeit eine deutlich erhöhte Waldbrandgefahr. Daher wurde eine Allgemeinverfügung erlassen, die das Grillen und Entzünden von Feuerstellen im Waldgebiet – inklusive mitgebrachter Grills – bis auf Weiteres verbietet.
Die Verfügung betrifft alle Grill- und Feuerstellen im Wald des gesamten Landkreises Karlsruhe. Ausgenommen ist lediglich die Nutzung von Grillplätzen ohne offenes Feuer. Die untere Forstbehörde wird die Verfügung widerrufen, sobald sich die Waldbrandsituation wieder entspannt. In der Zwischenzeit sind verstärkte Kontrollen angekündigt. Wer gegen das Grill- oder Rauchverbot verstößt, muss mit einem Bußgeld rechnen.
Anne Klama, Leiterin der Abteilung Wald und Gesellschaft beim Forstamt, erklärt die Hintergründe: Trotz guter Wasserversorgung im Winter sind die Böden durch ausbleibende Regenfälle seit März, anhaltende Hitze, starke Sonneneinstrahlung und trockenen Wind zunehmend ausgetrocknet. „Bäume und Pflanzen befinden sich im Frühjahr und Frühsommer in ihrer Hauptwachstumsphase und benötigen täglich große Mengen Wasser“, so Klama. Der Waldbrandgefahrenindex zeigt aktuell durchgängig mittlere bis hohe Gefahrenstufen.
Jüngstes Beispiel für die drohenden Risiken ist der Waldbrand bei Blankenloch, der sich am vergangenen Wochenende ereignete. „Umso wichtiger ist es, dass wir jetzt konsequent alle vermeidbaren Brandrisiken ausschließen“, appelliert Klama an die Bevölkerung.
Grillen und offenes Feuer im Waldgebiet sind verboten – auch mit mitgebrachten Grills.
Rauchverbot gilt ohnehin von März bis Oktober.
Grillplätze ohne offenes Feuer dürfen weiter genutzt werden.
Kontrollen werden verstärkt, Verstöße geahndet.
Die Verfügung bleibt bis auf Widerruf gültig.
Aktueller Waldbrandgefahrenindex: DWD Waldbrandindex
Durch die seit Wochen anhaltende Trockenheit im Südwesten und die kräftigen Winde ist die Waldbrandgefahr im Landkreis Freudenstadt auf ein hohes Niveau gestiegen. Aktuell meldet der Deutsche Wetterdienst einen Waldbrandgefahrenindex von 3 bis 4, und somit eine mittlere bis hohe Waldbrandgefahr. Da in den nächsten Tagen kein Wetterumschwung in Sicht ist, wird dieser Zustand andauern.
Sollte es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einem Wald- oder Flächenbrand kommen, ist sofort die Rettungsleitstelle unter der Telefonnummer 112 zu informieren. Wer es sich zutraut kann, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen und unter Beachtung der Windrichtung, auch mit ersten Löschversuchen beginnen. Hierbei helfen schon einfache Mittel wie zum Beispiel grüne Äste zum Ausstreichen eines Bodenfeuers.
Wo brennt es? – Genaue Ortsangabe, markante Geländepunkte, Brandausmaß.
Was brennt? – Bodenvegetation oder Baumkronen
Wer oder was ist betroffen? – Sind Menschen, Häuser oder andere Einrichtungen in Gefahr?
Wer ruft an? – Geben Sie Ihren Namen und eine Rückrufnummer an.
Warten Sie wenn möglich auf die Rettungskräfte, um diese schnell zum Brandort zu geleiten.