Glücksatlas 2025: Baden-Württemberg bleibt zufrieden – aber nicht an der Spitze

27. Oktober 2025 , 09:20 Uhr

Baden-Württemberg (pm/dk) – Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten und internationaler Krisen ist die Lebenszufriedenheit in Deutschland laut dem neuen „Glücksatlas“ stabil geblieben – auch in Baden-Württemberg. Auf einer Skala von 0 (ganz und gar nicht zufrieden) bis 10 (völlig zufrieden) gaben die Befragten bundesweit im Schnitt 7,09 Punkte an, im Südwesten liegt der Wert nur leicht darüber. Doch im Ländervergleich reicht das für Baden-Württemberg nicht für die vorderen Plätze.

Lebensfreude im Südwesten: solide, aber ausbaufähig

Laut der von der Universität Freiburg und der Süddeutschen Klassenlotterie (SKL) erstellten Studie hat sich die Zufriedenheit der Menschen „auf hohem Niveau stabilisiert“. Während Hamburg (7,33 Punkte) erneut das glücklichste Bundesland ist, landen Bayern, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen knapp dahinter. Baden-Württemberg liegt im oberen Mittelfeld – ein solider, aber kein Spitzenwert.

Arbeit, Familie, Freizeit – was die Menschen bewegt

Viele zeigen sich zufrieden mit Arbeit und Lebensumfeld, doch es gibt wachsende Sorgen: Besonders die Einkommenszufriedenheit sank – bundesweit um 0,21 Punkte auf 6,60 Punkte. Betroffen sind vor allem Haushalte mit niedrigerem Einkommen. Die Zufriedenheit mit der Familie liegt mit 7,61 Punkten unter dem Niveau der Vor-Corona-Jahre. Der Rückgang bei Eheschließungen und Geburten sowie mehr Alleinerziehende und Pflegefälle wirken sich laut Studie negativ aus.

Auch bei der Freizeit sind die Werte nicht mehr so hoch wie in den 2010er Jahren. Zwar genießen viele wieder mehr Freizeit nach der Pandemie, doch steigende Preise, weniger persönliche Treffen und mehr Zeit in sozialen Medien trüben das Lebensgefühl.

Baden-Württemberg bleibt stabil – aber emotionaler

„Die Erholung nach der Pandemie ist abgeschlossen“, sagt Bernd Raffelhüschen, wissenschaftlicher Leiter des Glücksatlas und Professor an der Universität Freiburg. Gleichzeitig erleben laut der Studie immer mehr Menschen Emotionen intensiver: 30 Prozent gaben an, sich häufig zu ärgern – acht Prozentpunkte mehr als noch vor zwei Jahren.

Ost-West-Lücke schrumpft

Positiv bewertet der Glücksatlas die Entwicklung in Ostdeutschland. Dort stieg der Zufriedenheitswert um 0,12 Punkte, während der Westen nur leicht um 0,02 Punkte zulegte. Die sogenannte „Glückslücke“ zwischen Ost und West wird damit kleiner.

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