Stutensee (pm/dk) – Wer in diesen Tagen silbrig umhüllte Sträucher oder nahezu blattlose Bäume sieht, könnte meinen, sie seien krank oder abgestorben. Doch in vielen Fällen steckt nur ein natürlicher Frühlingsgast dahinter: die Gespinstmotte. Auch in Stutensee wurden zuletzt vermehrt befallene Gehölze entdeckt – ein typisches Bild im späten Frühjahr.
Die Raupen der Gespinstmotten leben in Gruppen und überziehen ganze Sträucher mit einem dichten, weißen Netz. Dabei fressen sie sämtliche Blätter ab – besonders gern von Traubenkirschen, Pfaffenhütchen oder auch Obstbäumen. Das kann dramatisch aussehen, ist aber meistens völlig unbedenklich. Die betroffenen Pflanzen treiben meist schon wenige Wochen später – spätestens rund um den Johannistag (26. Juni) – erneut aus.
Häufig wird die Gespinstmotte mit dem Eichenprozessionsspinner verwechselt, dessen Haare gesundheitsschädlich sein können. Doch Entwarnung: Gespinstmotten befallen keine Eichen, und ihre Raupen sind für den Menschen harmlos.
Von chemischen Mitteln rät die Stadtverwaltung dringend ab. „Der Einsatz von Insektengiften ist in der Regel nicht nur wirkungslos, sondern schädigt auch andere, nützliche Insekten“, heißt es. Wer Obstbäume schützen möchte, kann frühzeitig die Raupen absammeln, bevor sich das Gespinst vollständig ausgebildet hat. Danach ist eine Bekämpfung kaum noch sinnvoll.