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Seit 2023 hatte die Stadt leerstehende Gewerbeflächen in der zentralen und östlichen Kaiserstraße angemietet und diese zu reduzierten Konditionen an kreative Unternehmerinnen und Unternehmer weitervermietet. Ziel war es, neue Ideen zu fördern und ungenutzte Erdgeschosse wieder mit Leben zu füllen.
Ein öffentlicher Aufruf stieß auf großes Interesse: Rund 40 Bewerbungen mit Konzepten aus Bereichen wie nachhaltigem Einzelhandel, kreativen Werkstätten oder sozialen Angeboten gingen ein. Eine Jury wählte anhand klarer Kriterien wie Umsetzbarkeit, Beitrag zur Belebung und städtebauliche Verträglichkeit aus.
„Mit dem Anmietungsmodell konnten wir nicht nur temporär Leerstand beseitigen, sondern dauerhafte Nutzungen etablieren. Die vier weiterbestehenden Konzepte zeigen, dass sich gezielte kommunale Unterstützung auszahlt – und dass Wandel in der Innenstadt möglich ist“, resümiert Bürgermeister Dr. Albert Käuflein.
Auch die geförderten Geschäftsinhaberinnen und -inhaber ziehen eine positive Bilanz:
„Ich war von Anfang an überzeugt davon, dass Karlsruhe der richtige Standort für unser Konzept ist – die Innenstadt bietet dafür genau das passende Umfeld“, sagt Kevin Sollorz von Madame Croissant.
Anne Heit vom Laden Wertvoll berichtet: „Dank des Anmietungsmodells hatte ich ein überschaubares Risiko und beste Voraussetzungen durch das vorhandene Netzwerk. Heute blicke ich auf einen vollen Terminkalender und ein Einzugsgebiet von der Südpfalz bis nach Freiburg.“
Daiva Hambsch vom Davai Store erzählt: „Das Anmietungsmodell hat mich in meinem Entschluss bestärkt, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Ich freue mich sehr, dass ich an diesem besonderen Standort nun mein eigenes Konzept verwirklichen und erfolgreich weiterentwickeln kann.“
Das Anmietungsmodell war Teil des größeren Projekts City-Transformation, das von der Stadt Karlsruhe mit Mitteln aus dem Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ umgesetzt wurde. Ziel war es, die durch Strukturwandel und Corona-Pandemie besonders betroffenen Innenstadtlagen zu multifunktionalen, attraktiven Quartieren zu entwickeln.
Die geförderten Mieterinnen und Mieter erhielten während der Projektlaufzeit einen Zuschuss von bis zu 80 Prozent der Miete. Die Stadt trug mit Unterstützung des Bundes bis zu 60 Prozent der Bruttokaltmiete, Eigentümerinnen und Eigentümer verzichteten zusätzlich auf einen Teil ihrer Einnahmen.
Mit dem erfolgreichen Abschluss des Projekts zeigt Karlsruhe, dass neue Ideen, partnerschaftliche Modelle und gezielte Unterstützung maßgeblich dazu beitragen können, Innenstädte wieder lebendig und vielfältig zu gestalten.