Gaggenau braucht Platz für 400 bis 500 Flüchtlinge

18. Oktober 2022 , 15:01 Uhr

Gaggenau (pm/mt) – Allein im Jahr 2022 erwartet Gaggenau noch 108 Flüchtlinge. Im kommenden Jahr werden der Stadt pro Monat 35 Flüchtlinge zugewiesen. Bei der Stadtverwaltung laufen die Vorbereitungen für die Unterbringung deshalb auf Hochtouren.

Arbeitsgruppe auf Standortsuche

Aktuell beschäftigt sich eine Arbeitsgruppe in der Verwaltung mit der Frage nach Standorten für Container. Da es so gut wie keinen Wohnraum mehr gibt, seien Container die einzige Lösung, erklärt Oberbürgermeister Christof Florus. Um die erwartete Zahl von 400 bis 500 Personen unterbringen zu können, braucht es auch mehr als nur einen Standort. Die Stadtverwaltung rechnet derzeit mit drei Standorten. Pro Standort sind Containerlösungen für jeweils rund 100 Personen angedacht.

Dutzend mögliche Plätze im Visier

Schon im ersten Quartal 2023 ist die Inbetriebnahme eines Standortes geplant. Zwei weitere sollen im Laufe des Jahres 2023 folgen. Etwa ein Dutzend mögliche Plätze hat die Stadt ins Visier genommen, die nun nach Kriterien beurteilt werden und im November dann dem Gemeinderat zur Abstimmung vorgeschlagen werden sollen.  Zu den Kriterien zählen beispielsweise baurechtliche Fragen sowie die vorhandene Infrastruktur wie Strom, Wasser und Gasanschlüsse. Ebenfalls eine Rolle spielt die Erreichbarkeit und Nähe zu Innenstadt, ÖPNV, Kindergärten, Schulen und Lebensmittelhandel. Weiter geht es darum, ob sanitäre Einrichtungen vorhanden sind, um Kosten für entsprechende Zusatzcontainer zu vermeiden. Ohnehin ist die Kostenfrage ein zentraler Faktor bei der Standortsuche. Ebenso im Blick hat die Verwaltung mögliche Konfliktpotentiale, die sich durch die Nähe von Wohn- und Gewerbegebiet oder die Nutzung durch Vereine ergeben könnte.

„Ohne Kompromisse wird es nicht gehen“

Dazu kommen je nach Standort weitere Themen, die berücksichtigt werden müssen. Beispielhaft nennt die Stadt, dass manche Standorte dann als Veranstaltungs- oder Parkfläche wegfallen, in einem Hochwassergebiet liegen oder dort andere Baumaßnahmen vorgesehen sind. „Ohne Kompromisse wird es nicht gehen“, macht Oberbürgermeister Christof Florus deutlich, dass die Verwaltung keine Alternativen zur Unterbringung von Flüchtlingen in Containern sieht. „Diese große Zahl an Menschen können wir nicht in Hallen unterbringen und der Wohnungsmarkt ist leergefegt. Außerdem sollen die Hallen so lange wie möglich außen vor bleiben, damit die Schulen und Vereine keine Einschränkungen erfahren.“

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